Verdächtige Fluchthelfer des Ex-Wirecard-Managers festgenommen

München. Im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal wurden drei mutmaßliche Fluchthelfer von Ex-Manager Jan Marsalek in Österreich festgenommen. Die Wiener Staatsanwaltschaft bestätigte am Montag, dass sie ein ehemaliges Mitglied des Nationalrates der FPÖ, ein ehemaliger Mitarbeiter des Bundesamtes für den Schutz der Verfassung und die Bekämpfung des Terrorismus (BVT) und ein suspendierter BVT-Mitarbeiter war. Die Untersuchung wurde unter dem Verdacht des Begünstigten durchgeführt. Der Ex-Abgeordnete befindet sich wegen anderer Ermittlungen in Haft, und der ehemalige BVT-Mitarbeiter ist jetzt auf freiem Fuß. Im Fall des dritten Verdächtigen ist noch unklar, ob eine Untersuchungshaft verhängt wird.
Der frühere Manager des inzwischen insolventen Zahlungsdienstleisters Wirecard hat sich seit Juni versteckt. Die Ermittler beschuldigen Marsalek, den ehemaligen CEO Markus Braun und andere Verdächtige des organisierten Bandenbetrugs. Sie sollen Banken und Investoren mit gefälschten Bilanzzahlen von über 3 Milliarden Euro ausgetrickst haben.
Der Generalstaatsanwalt geht nicht davon aus, dass Marsalek ein Agent war
Auch in Deutschland wurde die Frage nach den Kontakten des österreichischen Geheimdienstes von Marsalek aufgeworfen. Der Generalstaatsanwalt wollte zunächst nicht ausschließen, dass der Ex-Manager von einem Mitarbeiter des österreichischen Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) als Vertrauter geführt wurde, so eine Antwort der Bundesjustizministerium in Berlin, das im Oktober 2020 auf Antrag des Bundestagsmitglieds Fabio De Masi (links) bekannt wurde.
In der Zwischenzeit hat das Innenministerium jedoch darauf hingewiesen, dass die Bundesanwaltschaft (GBA) keine Untersuchung dieser Frage durchführt. Es gab keine ausreichenden sachlichen Hinweise darauf, dass „die Kontakte im Raum zwischen Jan Marsalek und dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung einen Akt der Geheimdienstagentenaktivität gegen die Bundesrepublik Deutschland oder einen anderen Verbrecher darstellen könnten Straftat, die unter die Zuständigkeit der GBA fällt „, hieß es im Dezember auf Ersuchen des linken Abgeordneten Michael Leutert.
Der 2002 gegründete BVT ist einer von drei Geheimdiensten in Österreich. Es analysiert unter anderem die Gefahren extremistischer Strömungen wie radikaler Islamismus und Rechtsextremismus. In den letzten Jahren wurde das Büro durch verschiedene Angelegenheiten diskreditiert.
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