Welche Rolle spielen Trade Republic, Robinhood und Co.?

5000 Filialen weltweit, 50.000 Arbeitsplätze und ein durch die Digitalisierung gefährdetes Geschäftsmodell – aus Sicht der Finanzmärkte verdient der Videospielehändler Gamestop keine besondere Aufmerksamkeit. Aber nachdem die Reddit Internet Community einen Hedgefonds mit Gamestop-Aktien gespielt hat, ist die Aufregung groß. Das Manöver wurde nicht zuletzt dadurch ermöglicht, dass der Handel mit Aktien und Derivaten dank neuer Apps ein Kinderspiel ist – auch wenn bei Robinhood, Trade Republic und Co. Risiken bestehen. Über welche Handels-Apps sprechen Sie? Lesen Sie weiter nach der Anzeige Grundsätzlich kann jeder mit einem Wertpapierkonto an Wetten gegen Gamestop-Aktien teilnehmen. Und doch scheinen in den jüngsten Höhen …
5000 Filialen weltweit, 50.000 Arbeitsplätze und ein durch die Digitalisierung gefährdetes Geschäftsmodell – aus Sicht der Finanzmärkte verdient der Videospielehändler Gamestop keine besondere Aufmerksamkeit. Aber nachdem die Reddit Internet Community einen Hedgefonds mit Gamestop-Aktien gespielt hat, ist die Aufregung groß. Das Manöver wurde nicht zuletzt dadurch ermöglicht, dass der Handel mit Aktien und Derivaten dank neuer Apps ein Kinderspiel ist – auch wenn bei Robinhood, Trade Republic und Co. Risiken bestehen. Über welche Handels-Apps sprechen Sie? Lesen Sie weiter nach der Anzeige Grundsätzlich kann jeder mit einem Wertpapierkonto an Wetten gegen Gamestop-Aktien teilnehmen. Und doch scheinen in den jüngsten Höhen … (Symbolbild/NAG)

5000 Filialen weltweit, 50.000 Arbeitsplätze und ein durch die Digitalisierung gefährdetes Geschäftsmodell – aus Sicht der Finanzmärkte verdient der Videospielehändler Gamestop keine besondere Aufmerksamkeit. Aber nachdem die Reddit Internet Community einen Hedgefonds mit Gamestop-Aktien gespielt hat, ist die Aufregung groß. Das Manöver wurde nicht zuletzt dadurch ermöglicht, dass der Handel mit Aktien und Derivaten dank neuer Apps ein Kinderspiel ist – auch wenn bei Robinhood, Trade Republic und Co. Risiken bestehen.

Über welche Handels-Apps sprechen Sie?

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Grundsätzlich kann jeder mit einem Wertpapierkonto an Wetten gegen Gamestop-Aktien teilnehmen. Und doch scheinen in den jüngsten Höhen und Tiefen an den Börsen sogenannte Neobroker eine wichtige Rolle gespielt zu haben – dh junge Anbieter von Wertpapierkonten, die sich ausschließlich auf Geschäfte im Internet und über die App verlassen. Insbesondere die Apps von Robinhood und Trade Republic brachten Reddits meist junge Börsenhändler zum Reden.

Was ist neu an den Neobrokern?

Die Anbieter der Apps sind darauf angewiesen, dass Aktien so niedrig wie möglich gehandelt werden können. Dementsprechend sind die Apps sehr schlank gestaltet. Sie müssen nicht mehr als dreimal auf das Smartphone-Display tippen, um Aktien zu kaufen. Bei einem klassischen Online-Depot sind häufig Dutzende von Mausklicks erforderlich. Gleichzeitig setzen die neuen Anbieter auf wettbewerbsfähige Preise: Die Apps sind kostenlos, es fallen keine Grundgebühren an. Und die Gebühren für einen Auftrag – dh die Ausführung einer Transaktion – sind erheblich niedriger als für die Depotkonten der meisten Banken.

Wer steht hinter den neuen Börsen-Apps?

Oft sind die Neobroker Start-ups aus der Fintech-Szene. Trade Republic zum Beispiel wurde 2015 von drei jungen Bankern ins Leben gerufen. Das ehemalige Start-up kooperiert jetzt mit Branchenriesen wie HSBC, Blackrock und Solarisbank. Ähnlich verhält es sich mit anderen neuen Brokern, die hauptsächlich Partner und Investoren aus der etablierten Finanzwelt haben.

Wie benutzt du die neuen Apps?

Die App von Trade Republic ist beispielsweise in den App Stores von Google und Apple erhältlich. Robinhood ist in Deutschland nicht verfügbar. Um sich zu registrieren, müssen Sie lediglich Ihre E-Mail-Adresse, Handynummer und Bankkontodaten eingeben. Ihre Identität wird per Video-Chat überprüft. Danach muss Geld auf das Verrechnungskonto der App eingezahlt werden – dies bildet sozusagen das Guthaben, mit dem der Benutzer Wertpapiere kaufen kann. Sie können dann die Suchfunktion verwenden, um den gewünschten Titel einschließlich der neuesten Preisinformationen zu finden und ihn mit nur wenigen Fingerbewegungen zu kaufen. Durch eine Übersicht über Ihr eigenes Depot können Aktien ebenso einfach verkauft werden.

Welche Möglichkeiten haben Sie mit einer Börsen-App?

Grundsätzlich bieten Smartphone-Anwendungen wie Trade Republic ungefähr die gleichen Optionen wie ein klassisches Wertpapierkonto: Aktien und Anteile an einer Auswahl von Fonds können in der App gekauft und verkauft werden. Optionsscheine – Wetten auf steigende oder fallende Preise – können ebenfalls gekauft werden. Es können auch Sparpläne erstellt werden, in denen bestimmte Beträge in regelmäßigen Abständen in ausgewählte Bestände fließen. Es ist wichtig, dass die Apps mit einzelnen Handelsplätzen verknüpft sind. Trade Republic arbeitet beispielsweise mit der Hamburger LS Exchange zusammen. Geschäfte sind nur an Wochentagen während der Öffnungszeiten der Börse von 7.30 bis 23.00 Uhr möglich

Sind die neuen Börsen-Apps sicher?

Auf technischer Ebene wurden bei Trade Republic keine größeren Sicherheitslücken gemeldet. Im Verlauf des jüngsten Hype um die Gamestop-Aktien traten jedoch technische Probleme auf. Und die Tatsache, dass der Kauf einzelner Aktien zwischendurch verboten war, wird sicherlich zu Rechtsstreitigkeiten führen. Darüber hinaus verfügt Trade Republic nun über eine Lizenz als Wertpapierbank, für die ein umfangreiches Testverfahren der örtlichen Finanzaufsichtsbehörde Bafin erforderlich war. Bis zu 100.000 Euro Guthaben auf dem Verrechnungskonto sind ebenfalls durch den in Deutschland vorgeschriebenen Einlagensicherungsschutz geschützt. Dies gilt jedoch nicht für die erworbenen Anteile, Derivate und Fondsanteile. Weil Benutzer auf eigenes Risiko kaufen und verkaufen – also ist verspieltes Geld wirklich weg.

Handels-Apps: Gibt es Risiken?

Dank des Neobroker ist der Handel mit Wertpapieren einfacher als je zuvor – was vor allem ein Risiko mit sich bringt: Unerfahrene Aktionäre laufen Gefahr, von den spielerischen Mechanismen zu unachtsamen Käufen verführt zu werden. Aus diesem Grund werden Investmentexperten nicht müde zu betonen, dass Aktientransaktionen mit Aufwand verbunden sind: Regelmäßiges Lesen von Wirtschaftsnachrichten und stets ein Auge auf Ihr eigenes Portfolio sind das Minimum. Wer es ernst meint, sollte auch die Unternehmensbilanzen verstehen und in der Lage sein, Chartentwicklungen zu klassifizieren.

Gibt es Alternativen zu Trade Republic und Co.?

Aus Sicht der Investmentexperten von Finanztip.de kann jeder, der nur ein Depot benötigt, Trade Republic mit gutem Gewissen nutzen – in Deutschland gibt es keine günstigere Alternative. Laut Finanztip werden auch die zur Commerzbank gehörende Onvista Bank und Smartbroker, ein Angebot von Ing Diba, empfohlen. Die meisten Finanzinstitute und Direktbanken bieten auch Depotkonten für Kontoinhaber an. In der Regel fallen jedoch höhere Gebühren an, wie Finanztip in einem Vergleich feststellte. Kürzlich eingeführte neue Broker wie Bux Zero und Scalable Capital sind noch nicht hinzugekommen.

Warum sind die Neo-Broker so billig?

Im Gegensatz zu vielen etablierten Brokern verlassen sich Trade Republic, Robinhood und Co. auf sogenannte Market Maker. Sie zahlen den Neo-Brokern Provisionen für die Verarbeitung der Transaktionen der App-Benutzer. Es wird sozusagen nicht an der Börse gehandelt, sondern mit einem großen Fonds oder einer großen Bank, die sich verpflichtet, die in der App getätigten Transaktionen sofort umzusetzen. Da die Fonds und Banken selbst am Kapitalmarkt tätig sind, besteht jedoch das Risiko, dass nicht immer das beste Ergebnis für den Kunden erzielt wird. Auf Ersuchen der Deutschen Welle erklärte die Finanzaufsichtsbehörde Bafin kürzlich, sie habe die Geschäftsmodelle eingehalten, „weil sie ein erhöhtes Potenzial für Interessenkonflikte haben“.

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