Zukunftslabor verbindet Jugendarbeit in Bad Lausick/Colditz und München/Leipzig

Nah dran an der Lebenswirklichkeit
„Das Paddeln auf der Mulde, flussabwärts zwar, doch mit heftigem Gegenwind, hat uns alle an die Grenzen gebracht“, sagte Blandine Ehrl und lacht. Sie ist Referentin des Kreisjugendrings München, der seinen Sitz in Pullach hat. Sie gehörte zu jenen Mitarbeitern, die die acht Jugendlichen im Alter zwischen acht und 15 Jahren nach Sachsen begleiteten. Andere Menschen kennenlernen, deren Probleme, deren Weltsicht, deren Lebensart – das sei für alle, die an diesem Austausch teilnahmen, von bleibendem Wert. Digitale Räume seien für junge Leute inzwischen ein großer Teil ihrer Lebenswirklichkeit, sagt Ehrl. Umso wichtiger seien direkte Begegnungen und gemeinsame Erlebnisse.
Vor Ort in Naunhof, Brandis, Grimma
Auf dem Programm der fünf Tage standen unter anderem ein Besuch des Bergbau-Technikparks südlich von Leipzig – Brücke zu den Themen Energie und Nachhaltigkeit, die während der gesamten Zeit eine hervorgehobene Rolle spielten – und Visiten in mehreren Jugendeinrichtungen, so dem Club „Oase“ der Kindervereinigung Leipzig in Naunhof, dem Jugendbüro Spoc und dem von der AWO geführten Freizeittreff „Mauerwerk“ in Brandis. In Grimma wurde das Dorf der Jugend besucht, und es gab eine Tablet-Rallye durch die Stadt. Beeindruckt zeigten sich die Gäste von der Alten Rollschuhbahn, dem großen Veranstaltungsareal des Gastgebers Kinder- und Jugendring Landkreis Leipzig am Stadtrand von Bad Lausick. Im Landkreis München, sagt Ehrl, gebe es zahlreiche Jugendeinrichtungen, aber ein solches Open-Air-Gelände mit Werkstätten und Sportmöglichkeiten „ist wirklich etwas Besonderes“.
Austausch auf allen Ebenen fortsetzen
Nach zwei Begegnungen zwischen Fachkräften aus Sachsen und Bayern sei es folgerichtig, dass sich nun erstmalig Jugendliche aus beiden Landkreisen kennenlernten und austauschten zu vielen Themen, die sie bewegten, sagt Andreas Rauhut vom Kinder- und Jugendring. „Zukunftsvisionen, gesellschaftlicher Wandel, nachhaltige Lebensweise sind spannende Themen. Sie bieten genug Stoff auch für künftige Begegnungen. Dass es die unbedingt geben wird, darüber sind wir uns einig.“
Auf der Ebene der hauptamtlichen und der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Dachverbände der Jugendarbeit gibt es bereits seit 2019 Verbindungen. Über die Corona-Monate rissen sie nicht ab, wurden online gepflegt und 2021 mit einem großen Fachkräfte-Austausch in München intensiviert. Als die Süd-Leipziger 2022 nach München reisten, entstand der Wunsch, Kinder und Jugendliche unmittelbar einzubinden. Nach einem Test im Februar 2023 in München folgte nun der Gegenbesuch. Eingebunden waren auf sächsischer Seite neben dem Kinder- und Jugendring die Kindervereinigung Leipzig, der AWO-Kreisverband Mulde-Collm, das AWO-Familienzentrum, das Bildungs- und Sozialwerk Muldental und der Verein CJD.
Quelle
LVZ
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