Die aktuellen Haushaltsverhandlungen der Stadt Leipzig stehen unter einem schlechten Stern, da die finanziellen Risiken mittlerweile auf bis zu 110 Millionen Euro geschätzt werden. Einer der Hauptgründe für diese besorgniserregende Situation ist das nach wie vor ungelöste Finanzausgleichsgesetz (FAG) im Freistaat Sachsen, welches von der vorherigen Landesregierung nicht verabschiedet wurde. Die derzeitige Regierung hat bisher keine Klarheit geschaffen, und diese Ungewissheit schlägt auf die kommunalen Haushalte durch.
Ein weiteres Problem sind die konstant steigenden Sozialausgaben, die oft nicht ausreichend von Bund und Land finanziert werden. Dies stellt eine enorme Belastung für die Stadt dar. Die Verwaltung sieht sich gezwungen, viele Änderungsanträge der Stadtratsfraktionen abzulehnen, da kaum finanzieller Spielraum zur Verfügung steht. Finanzbürgermeister Torsten Bonew erklärt, dass viele dieser Anträge zwar sinnvoll wären, die gegenwärtige Finanzlage jedoch keine zusätzlichen Ausgaben zulässt.
Um die finanzielle Stabilität und die Lebensqualität in Leipzig zu gewährleisten, wird es entscheidend sein, einen ausgeglichenen und genehmigungsfähigen Haushalt zu erreichen. Falls dieses Ziel nicht erfüllt wird und der Haushaltsplan vom Freistaat nicht genehmigt wird, sieht sich die Stadt mit einem Haushaltssicherungsverfahren konfrontiert. In diesem Fall wären neue Kreditaufnahmen und Investitionen unmöglich, Förderungen für kulturelle und sportliche Projekte würden ausgesetzt, was weitreichende Folgen für das Stadtleben hätte.