Im heute ältesten Bauernhaus der Stadt, in der Gohliser Menckestraße, hat der junge Friedrich Schiller (1759 – 1805) auf Einladung eines Freundeskreises um den Leipziger Juristen Christian Gottfried Körner einige Wochen des Sommers 1785 in den oberen Räumen verbracht. In dieser Zeit findet er Freunde, Gleichgesinnte, Anerkennung und dichtet im Hochgefühl des unerwarteten Aufwinds jene Verse, die heute weltweit seine bekanntesten sind – das Lied „An die Freude“.
Seit 180 Jahren existiert hier eine Gedenkstätte. Robert Blum war es, der wenige Jahre vor der Deutschen Revolution 1848/49 die Pforte und Gedenktafel einweihte. Seit 1961 ist das Schillerhaus Außenstelle des Stadtgeschichtlichen Museums. Die aktuelle Ausstellung aus den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts erhält nun eine Verjüngungskur.
In der neuen Ausstellung werden Besucherinnen und Besucher dem jungen Schiller als normalem Mitmenschen begegnen und der Weltkarriere seines Liedes folgen, durch Haus und Garten, durch Konzerthallen und Revolutionen bis hin zu den modernen Medien dieser Tage.
„Wir beabsichtigen, unsere Gäste nicht mit dem Schöpfergenie der „Kraniche des Ibykus“, sondern einem jungen Mann bekannt zu machen, der den verhassten Job hingeworfen, den geliebten nächsten verloren, der die Behörden auf den Fersen, die Gesundheit angeschlagen und dazu Pech mit den Frauen hatte. Kurzum, im Zentrum wird ein Fünfundzwanzigjähriger stehen, für den seine Welt in einer monströsen Katastrophe unterzugehen drohte.“ so Steffen Poser, der die Neukonzeption der Ausstellung museumsseitig intensiv begleitet.
Der Besuch der neuen Ausstellung ist ab Samstag, den 1. April 2023, wieder möglich. Dann bietet die Ausstellung und der Garten neben dem individuellen Besuch ebenso ein umfangreiches Programm an Konzerten, Theatervorführungen, Lesungen und vieles mehr.