Leipzig ist seit dem 18. Jahrhundert eine der bedeutendsten Ausstellungs- und Verlagsstädte Deutschlands. Obwohl nur eine Minderheit in der Buchbranche, waren ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch jüdische Verleger, Autoren und Künstler an diesem Erfolg beteiligt, darunter Henri Hinrichsen (Edition Peters) und Kurt Wolff. Viele andere sind heute fast vergessen. Bedeutende Publikationen des liberalen Judentums entstanden um 1850 durch spezialisierte Verlage und Druckereien in Leipzig. Besonders aktiv waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts jüdische Verlage: Ihre Veröffentlichungen reichten von religiösen Schriften und den berühmten Notendrucken der Edition Peters über wissenschaftliche Werke, Stadtpläne und Zeitschriften bis hin zu modernen Künstlerbüchern.
„Trotz aller Unterschiede und Leerstellen wagen Buch und Ausstellung einen ersten Blick in das Lebenswerk dieser jüdischen Verlage und verweisen auf wichtige Autoren, Firmenmitarbeiter und Künstler. Viele der Beteiligten sind noch nicht umfassend gewürdigt worden Geschichte zeigt eine neue Facette des Kulturtransfers in der Bücherstadt Leipzig. Sie ist ein wichtiger Baustein für die weitere Erforschung und Vermittlung jüdischen Lebens im Hier und Jetzt.“, sagt Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger
„Die genaue Zahl der hier ansässigen Verleger jüdischen Glaubens oder jüdischer Herkunft ist noch nicht genau bekannt. Das Projekt kann sich daher nicht an alle Persönlichkeiten erinnern. Zu viele Zeugenaussagen sind verloren gegangen. Zeitzeugen können kaum befragt werden. Diese Auswahl ist repräsentativ auch für die Leistungen und Ausstrahlung der ungenannten Vertreter der Buchwirtschaft in der Stadt Leipzig“, ergänzt Dr. Johanna Sänger, Kuratorin für Stadtgeschichte ab 1800 im Museum.
Zeit und Ort
1. Juni 2021 bis 25. Juli 2021
Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Haus Böttchergäßchen
Böttchergäßchen 3
04109 Leipzig