Hilfstransport des Deutschen Roten Kreuzes nach schwerem Erdbeben in Marokko wird von marokkanischen Behörden blockiert

Erneuter Rückschlag bei der Erdbebenhilfe in Marokko
Leipzig – Fast 2900 Menschen sind durch das schwere Erdbeben (Stärke 6,8) in Marokko am vergangenen Donnerstag ums Leben gekommen. Mehr als 2500 Menschen wurden verletzt, Tausende benötigen dringend Hilfe. Doch ein für den Vormittag geplanter Hilfstransport des Deutschen Roten Kreuzes darf nicht ins Katastrophengebiet starten.
Noch in der Nacht musste das DRK erklären: „Aus Gründen, auf die wir und auch unsere Partner der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung keinen Einfluss haben, wurden kurzfristig neue Regularien und Vorschriften bekannt gegeben, die den Start des Flugzeuges am heutigen Tag unmöglich machen.“
Wie BILD erfuhr, blockieren die marokkanischen Behörden die Erdbebenhilfe. Bisher hat das nordafrikanische Land nur Unterstützung aus vier Ländern akzeptiert. Schon das Angebot aus Frankreich, Rettungskräfte in die vom Erdbeben erschütterte Region zu schicken, hatte Marokko abgelehnt. Eine DRK-Sprecherin: „Wir tun alles, um die Güter doch noch den Menschen in Not bringen zu können.“
Der Flughafen Leipzig/Halle dient als deutsches Drehkreuz. Dort sollten am frühen Morgen 36,6 Tonnen Hilfsgüter in eine Boeing 767 der dänischen Fracht-Airline „Maersk Air Cargo“ (ehemals „Star Air“) verladen werden, darunter mehr als 3000 Iso-Matten und 550 Familienzelte.
Das Kinderhilfswerk Unicef geht davon aus, dass allein etwa 100 000 Kinder von der Katastrophe betroffen sind. Tausende Häuser in dem Land seien zerstört worden. Dadurch seien viele Familien obdachlos geworden und müssten die derzeit kalten Nächte im Freien verbringen.
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Das DRK: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die kurzfristig entstandene Verzögerung zu beseitigen. Es ist wichtig, dass in Zeiten wie diesen Hilfe allein nach dem Maß der Not geleistet wird und humanitäre Arbeit von allen Seiten unterstützt wird.“
Diese Entwicklungen bedauere man zutiefst, denn die Menschen vor Ort brauchen nach den schweren Erdbeben dringend Hilfe. Sobald der Flug doch noch zugelassen werde, werde man eine andere Maschine chartern müssen. Dabei sei aber noch unklar, wann ein Hilfstransport aus Deutschland das nordafrikanische Land anfliegen dürfe.
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