Aufarbeitung des kolonialen Erbes in Leipzig (Teil 2)

Am 11. Mai 2022 veranstaltete der Dachverband Sächsischer Migrantenorganisationen e. V. (DSM) eine digitale Podiumsdiskussion zum Thema „Aufarbeitung des kolonialen Erbes in Leipzig“. Worum ging es? Vor knapp anderthalb Jahren hat der Leipziger Stadtrat den Beschluss „Die Leipziger Kolonialgeschichte in die Erinnerungskultur einbeziehen“ verabschiedet – einen Beschluss, der verschiedene Maßnahmen zur Aufarbeitung der Leipziger Kolonialvergangenheit umfasst. Nun wollten wir darüber sprechen, was seitdem passiert ist: Wir wollten wissen, wie die koloniale Vergangenheit Leipzigs bisher aufgearbeitet, welche Maßnahmen umgesetzt und welche Fortschritte erzielt wurden. Es wurde auch gefragt, wo mehr Aufwand erforderlich ist. Mit unseren Podiumsgästen Juliane Nagel (Stadtratsfraktion DIE LINKE), Shemsu Sultan (Migrantenbeirat Leipzig), Dr. Anselm Hartinger (Stadthistorisches Museum Leipzig), Sithara Weeratunga (Museum der Bildenden Künste Leipzig) und Max Wegener (AG Leipzig Postcolonial ) sprachen wir an diesem Abend über den Stand des Verfahrens sowie den Verlauf und die Herausforderungen des Verfahrens. Unsere Gäste diskutierten über den Prozess der Aufarbeitung des kolonialen Erbes und die Rolle, die ihre Institution dabei spielt. Die unterschiedlichen Perspektiven der Gäste boten interessante Blickwinkel auf die Debatte. Schwierigkeiten im Prozess der Neubewertung wurden ebenso diskutiert wie mögliche weitere Schritte, um den Prozess voranzubringen. Sind verpflichtende Weiterbildungen für städtische Bedienstete zum Thema Kolonialismus sinnvoll? Wie schafft man ein stärkeres Bewusstsein für das koloniale Erbe in allen Bereichen der Leipziger Stadtgesellschaft? Kann die Debatte mit mehr Stellen für Fachpersonal professionalisiert werden? Diese und viele weitere Fragen wurden diskutiert. Wir danken unseren Podiumsgästen für die spannende und bereichernde Diskussion!
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