Neonazis greifen die Polizei an: Aufruhr bei seitlicher Denkdemonstration in Leipzig

Am Samstag, den 7. November 2020, nahmen Zehntausende an einer landesweit angekündigten Demonstration gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Koronapandemie in Leipzig teil. Das Motto der Demonstration lautete „Versammlung für die Freiheit“ und gab vor, sich im Rahmen der Corona-Maßnahmen der Einschränkung der Grundrechte zu widersetzen. In Wahrheit wurden wie in der Vergangenheit verschiedene Verschwörungsideologien verbreitet. Viele Rechtsextremisten nahmen an dem Treffen teil, darunter mehrere hundert Neonazis mit Kapuze und rechte Hooligans. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer hielt sich nicht an die Distanzregeln oder die Verpflichtung, eine Mund- und Nasenabdeckung zu tragen. Nach mehreren erfolglosen Aufforderungen der Polizei, die Koronamaßnahmen einzuhalten, erklärten die Versammlungsbehörden die Kundgebung um 15.35 Uhr für beendet. Nachdem die Auflösung des Treffens angekündigt worden war, griffen gewalttätige Rechtsextremisten die eingesetzten Streitkräfte mit Pyrotechnik und Werfen an Flaschen. Dutzende von ihnen rannten auch ohne Polizeieskorte durch Seitenstraßen und jagten Journalisten. Nach einer Weile kapitulierte die Polizei vor dem gewalttätigen Mob und räumte die Straße für genau die Gruppe von Menschen, die einige Minuten zuvor massive Pyrotechnik auf die Polizei geworfen hatten. Die Versammlungsbehörde ließ die Veranstaltung vom Augustusplatz in der Innenstadt auf den Parkplatz der Neuen Messe verlegen, basierend auf den geltenden Corona-Vorschriften. Die Organisatoren haben rechtliche Schritte dagegen eingeleitet, so dass sich seit dem Morgen Tausende von Menschen auf dem Augustusplatz und den umliegenden Straßen versammelt haben. Das Treffen wurde von den Initiativen „Querdenken 341“ und „Querdenken 711“ organisiert. Letzterer war bereits Anfang und Ende August dieses Jahres für die großen Corona-Demos in Berlin verantwortlich. Aber auch die organisierte rechtsextremistische Szene war mit der Mobilisierung beschäftigt: In einem Video zeigten die rechten Youtubers Hagen Grell und Thomas Grabinger („digitaler Chronist“) sowie Jürgen Elsässer, Chefredakteur des rechtsextremistischen Magazins Compact forderte die Menschen auf, sich an den Protesten zu beteiligen. Die Neonazi-Partei NPD hatte ebenfalls nach Leipzig mobilisiert. In der Szene der Korona-Leugner ist seit einiger Zeit eine Radikalisierung zu beobachten: Am Rande der großen Demonstration, die am 29. August in Berlin vom „Lateral Thinking 711“ organisiert wurde, wurden Rettungsdienste mit Flaschen angegriffen, und mehrere hundert Demonstranten überwanden die Barrieren vor dem Reichstagsgebäude Vor einigen Tagen explodierte in Berlin ein Sprengsatz; Nach Angaben der Polizei forderte ein beigefügtes Geständnisschreiben die sofortige Beendigung aller Koronamaßnahmen und den Rücktritt der Bundesregierung. .
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