Streit um Garagen in Mockau: Soll die neue Schule gebaut werden?
Katzmannstraße, 04357 Leipzig, Deutschland - Das seit Februar 2025 andauernde Tauziehen um den Garagenhof in der Katzmannstraße in Leipzig spitzt sich zu. Bürgermeisterin Vicki Felthaus von den Grünen hat die Entscheidung im Stadtrat vertagt, um eine Mehrheit für den Abriss der 214 Garagen zu finden. Dieser Abriss ist notwendig, um Platz für den Bau einer neuen Schule zu schaffen. Eine Ablehnung des Schulneubaus wäre bislang ein Novum in Leipzig, da die Notwendigkeit für Bildungsinfrastruktur immer höher bewertet wird. Intensive Gespräche sowie eine gemeinsame Sitzung von drei Fachausschüssen förderten eine knappe Mehrheit für den Schulbau zutage, doch bleibt die Entscheidung umstritten.
Die BSW-Fraktion hat signalisiert, sich bei der Abstimmung im Stadtrat zu enthalten, was entscheidend für die Auszählung der Stimmen sein könnte. Während die CDU mit ihren 14 Sitzen und die AfD (12 Sitze) vehement für den Erhalt des Garagenstandortes kämpfen, erwartet die Linksfraktion (12 Sitze), mehrheitlich für den Schulneubau zu stimmen. Auch die SPD (7 Sitze) und die Grünen (11 Sitze) unterstützen den Plan von Felthaus aktiv.
Interessen der Anwohner und Schüler
Der geplante Schulbau soll im Sommer 2028 beginnen und als Auslagerungsschule für mehrere bestehende Schulen fungieren. Die Stadt plant, die Verträge für die Garagen bis Ende des ersten Quartals 2026 zu kündigen. CDU-Vertreter schlagen mittlerweile alternative Standorte für den Schulneubau vor, etwa mehrere Flächen in der unmittelbaren Umgebung. SPD-Stadträtin Ute Köhler-Siegel hat zudem angemahnt, Ersatzparkflächen für die Garagennutzer zu schaffen.
In einem aktuellen Schritt besuchten Vertreter des KreisElternRats (KER) und des StadtSchülerRats Leipzig (SSR) am 13. März die Garagengemeinschaft Mockau West I, um mit Garagenbesitzern über die geplante Auslagerungsschule zu sprechen. Der Austausch hat die Dringlichkeit des Schulbaus unterstrichen, da insbesondere die Schulsanierung nach der Schließung der Schule Zweenfurther Straße als notwendig erachtet wird. Ein SPD-Änderungsantrag fordert außerdem die Schaffung von 100 Ersatzstellplätzen in der Umgebung, um die Interessen beider Seiten zu berücksichtigen.
Petitionen und Bürgerinteressen
Zu den aufgeladenen Entwicklungen tragen zwei Petitionen bei. Eine fordert den Erhalt des Garagenhofs und hat bereits 623 Unterstützer, während die andere den Bau der Schule unterstützt und mehr als 1600 Unterschriften gesammelt hat. Vertreter der Eltern und Schüler haben eindringlich bei der Stadtverwaltung kritisiert, dass die Interessen von Schülern und Garagennutzern gegeneinander ausgespielt werden. KER und SSR bekräftigen ihre Unterstützung für den Schulneubau und appellieren an den Stadtrat, einen Kompromiss zu finden und die Bedürfnisse aller Beteiligten zu berücksichtigen.
Die Verwaltungsvorlage zum Neubau einer Auslagerungsschule am Standort Katzmannstraße wird am 19. März in der Ratsversammlung behandelt. Eltern- und Schülervertretungen betonen die Dringlichkeit dieses Vorhabens und sehen in einer Ablehnung der Vorlage eine negative Entscheidung für die Schullandschaft und die Bedürfnisse der Kinder.
Diese Situation verdeutlicht die Herausforderung, die Balance zwischen der Schaffung notwendiger Bildungsräume und den Interessen der Anwohner zu finden. Während die Schulbaupläne voranschreiten, stehen die Bürger und ihre Bedürfnisse im Fokus zahlreicher Diskussionen und Entscheidungen im Stadtrat.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Katzmannstraße, 04357 Leipzig, Deutschland |
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