Krise am Sahnpark: Eispiraten vor dem Aus – Was kommt jetzt?
Crimmitschau, Deutschland - Dunkle Wolken ziehen über Crimmitschau, während der Stadtplatz für die Eispiraten seit der Kündigung ihres Nutzungsvertrags zum Kunsteisstadion am Sahnpark alarmierende Unsicherheiten heraufbeschworen hat. Am 22. Januar 2025 gab die Stadt Crimmitschau in einer gemeinsamen Bekanntgabe mit dem DEL2-Club die Vertragskündigung bekannt. Der Grund dafür ist der „Schutz der Stadt Crimmitschau“, bedingt durch unterschiedliche Auffassungen über vertragliche Verpflichtungen, insbesondere hinsichtlich der geforderten Flexbanden und der LED-Beleuchtung, welche ab der kommenden Saison zur Lizenzvergabe in der DEL2 erforderlich sind.
Die Eispiraten stehen unter Druck, denn die erforderlichen Nachrüstungen könnten die Finanzen des Clubs stark belasten – die geschätzten Kosten belaufen sich auf mehrere hunderttausend Euro. Zudem wurde kürzlich auch den Lausitzer Füchsen der Vertrag für ihre Eisarena gekündigt, was ebenfalls ernste Konsequenzen hinsichtlich eines möglichen Lizenzentzugs nach sich ziehen könnte, wenn die neuen Anforderungen nicht erfüllt werden.
Die aktuelle Situation der Eispiraten
In einer Stadtratssitzung, die in einer angespannten Atmosphäre stattfand, stellte der Sprecher der Eispiraten, Aaron Frieß, die Notwendigkeit eines neuen Mietvertrags klar. Die Eispiraten haben Bereitschaft gezeigt, auf Schadenersatzforderungen in Höhe von 107.000 Euro zu verzichten, im Austausch für eine Verlängerung des Mietverhältnisses von fünf auf sechs Jahre. Dies zeigt die Dringlichkeit der Situation, in der der Club sich befindet.
Die Reaktionen nach der Sitzung waren deutlich. Geschäftsführer Jörg Buschmann äußerte sich schockiert über die Gesamtlage und wartete auf eine schriftliche Bestätigung der Entscheidung. Teammanager Ronny Bauer sprach die Resignation des Teams aus und beschrieb die Situation als „nicht gut“. Auch ein internes Treffen mit Sponsoren steht an, um die nächsten Schritte zu besprechen.
Auswirkungen auf die DEL2 und die Eishallen-Infrastruktur
Die Unsicherheiten rund um die Eispiraten werfen ein grelles Licht auf die Eishallen-Infrastruktur in Deutschland. Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) fordert von den Clubs zur Lizenzvergabe die Einhaltung neuer Standards bezüglich der Sicherheitsmaßnahmen in Eishallen, wie beispielsweise die Einführung von Flexbanden, um das Verletzungsrisiko zu verringern. Die Implementierung solcher Neuerungen treffen Clubs finanziell schwer. Ein Merkblatt des DEB bietet Informationen zu Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb von Eishallen.
Themen wie die Einbindung lokaler Bauträger zur Kostenreduzierung und die Herausforderungen bei der Umsetzung dieser infrastrukturellen Vorgaben sind ebenso relevant. Sollte es den Clubs nicht gelingen, diese Anforderungen fristgerecht zu erfüllen, könnte dies weitreichende Folgen für die DEL2 bedeuten und die Zukunft des Eishockeys in Crimmitschau ernsthaft gefährden.
Die nächsten Tage werden entscheidend sein, sowohl für die Eispiraten als auch für die Stadt Crimmitschau, während alle Beteiligten auf eine Lösung hoffen, um das Eishockey in der Region zu sichern. Die Zeit drängt, und ein transparenter Dialog über die Herausforderungen und Möglichkeiten scheint unverzichtbar zu sein.
Details | |
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Vorfall | Regionales |
Ursache | Kündigung |
Ort | Crimmitschau, Deutschland |
Schaden in € | 107000 |
Quellen |