Forschung im Fokus: Geschlecht und Gehirn - Vortrag mit Prof. Kaiser!

Forschungsgebäude CBBM, Raum B1/B2, 23562 Lübeck, Deutschland - Die Universität Lübeck kündigt im Rahmen ihrer Distinguished Lecturer Series einen besonderen Vortrag an. Am 15. Mai 2025 wird Prof. Dr. Anelis Kaiser Trujillo, Professorin für Gender Studies in MINT an der Universität Freiburg, über das Thema „Bridging the Gap: Geschlecht/Gender, Neurowissenschaften und Diversität in der Hirnforschung“ referieren. Die Veranstaltung findet von 16 bis 18 Uhr im Forschungsgebäude CBBM, Raum B1/B2 (Levi-Montalcini), statt und wird in englischer Sprache gehalten.

Prof. Dr. Trujillo wird den Einfluss des biologischen Geschlechts auf Verhalten, Kognition und Kommunikation untersuchen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Diskussion über Unterschiede in männlichen und weiblichen Gehirnen, insbesondere im Hinblick auf (f)MRT-Forschung. Diese Themen sind besonders relevant, da aktuelle Studien zeigen, dass es methodische und interpretative Biases in der neurowissenschaftlichen Geschlechterforschung gibt, die einer einfachen geschlechterdifferenten Zuschreibung biologischer Ursachen für Verhalten oder kognitive Leistungen widersprechen. Dies hebt Sigrid Schmitz hervor, die zudem die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung und Inklusion aktueller Plastizitäts-Konzepte in der Hirnforschung betont.

Interdisziplinäre Perspektiven

Das Forschungsspektrum von Prof. Dr. Trujillo umfasst auch die interdisziplinäre Arbeit in Neurowissenschaften, Psychologie und Gender Studies. In ihrer Analyse werden Gender und andere interdependente Kategorien wie Ethnizität und soziale Schichtung als fundamentale Faktoren für Diskriminierungen und Differenzierungen betrachtet. Auch die Rolle des Gehirns als Erklärungsinstanz für Verhalten und Einstellungen wird in der Gesellschaft stark thematisiert, wie die Diskussion um Neurokulturen zeigt.

Das Forschungsfeld wird durch verschiedene Projekte wie das interdisziplinäre Projekt „Who adapts to whom?“ unterstützt, das sich mit der Kommunikation zwischen Gehirn und Computer beschäftigt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Analyse von Genderaspekten im Kontext von Neuro-Gouvernementalität, wobei der Einfluss verschiedener Kategorien auf die gesellschaftlichen Strukturen untersucht wird. Diese Forschungsanstrengungen zielen darauf ab, die Komplexität der Zusammenhänge zwischen Neurowissenschaften und Gender-Studien besser zu verstehen.

Gesundheitsversorgung und digitale Chancen

Am 8. Mai 2025 fand an der Fachhochschule Kiel eine Fachtagung statt, die sich mit den Barrieren beim Zugang zu Gesundheitsinformationen für Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten befasste. Diese Barrieren können die Krankheitsbewältigung erheblich beeinträchtigen und zu einer schlechteren Qualität der Gesundheitsversorgung führen. Digitale Lösungen wurden als potenzielle Chance hervorgehoben, um die Gesundheitskompetenz zu verbessern und Unterstützungsangebote bereitzustellen, berichtet das Institut für Interdisziplinäre Genderforschung und Diversity.

Für die Konferenz wurden mehrere praxisorientierte Workshops geplant und renommierte Expert*innen im Bereich Gesundheitsförderung präsentierten aktuelle Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze. Die Veranstaltungen zielen darauf ab, Ideen auszutauschen und Networking zu fördern sowie neue Lösungsansätze zu entdecken.

Beide Veranstaltungen verdeutlichen die Notwendigkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit und die Relevanz von Genderperspektiven in den verschiedenen Bereichen, sei es in der Hirnforschung oder in der Gesundheitsversorgung.

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Ort Forschungsgebäude CBBM, Raum B1/B2, 23562 Lübeck, Deutschland
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