Hochschulen fordern Vielfalt und Respekt in Zeiten der Intoleranz
Hochschulen fordern Vielfalt und Respekt in Zeiten der Intoleranz
Berlin, Deutschland - Hochschulen und Universitäten, die der IRO-Gruppe angehören, stehen für Vielfalt, Wissenschaftsfreiheit und Respekt. Diese institutionellen Werte wurden am 11. Februar 2025 in einer Erklärung bekräftigt, in der die Überzeugung vertreten wird, dass gute Wissenschaft Offenheit und interkulturellen Austausch erfordert. Die Hochschulgruppe sieht sich als einen Ort des freien Denkens, Diskurses und der Diversität, indem sie ein gesellschaftliches Umfeld schaffen möchte, das von Pluralität und Meinungsfreiheit geprägt ist.
Besorgnis wird über aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen geäußert, die diese Werte gefährden könnten. Angriffe auf Vielfalt und Toleranz werden als Angriffe auf die Grundlagen akademischer Freiheit wahrgenommen. Daher verpflichtet sich die IRO-Gruppe, gegen Ausgrenzung, Hass und Intoleranz vorzugehen und ermutigt sowohl Mitarbeitende als auch Studierende, sich aktiv gegen Formen der Intoleranz zu stellen und einen respektvollen Diskurs zu fördern.
Wissenschaftsfreiheit im internationalen Kontext
Ein zentraler Aspekt der akademischen Freiheit ist die Definition, die von der Deutschen UNESCO-Kommission bereitgestellt wird. Die Wissenschaftsfreiheit umfasst die freie Themenwahl und Organisation bei der Erkenntnisgewinnung, den freien Austausch von Personen und Ideen sowie die transparente Publikation von Forschungsergebnissen. Diese Prinzipien sind grundlegend für die Unabhängigkeit von Forschung und Lehre, was wesentliche Punkte sind, um die Innovationskraft und den Fortschritt in der Wissenschaft zu gewährleisten. Überdies ist eine öffentliche Grundausstattung in Hochschulen und Forschungseinrichtungen erforderlich, die Diskriminierung und wirtschaftliche Vorurteile ausschließt, wie auf der Website von BNE UNESCO beschrieben.
Der globale Rückgang der akademischen Freiheit ist alarmierend. Laut dem Academic Freedom Index (AFI) 2023 erfahren über 50 Prozent der Weltbevölkerung eine Einschränkung ihrer akademischen Freiheiten. In den letzten zehn Jahren haben 22 Länder sich deutlich in ihrer akademischen Freiheit verschlechtert, während nur in fünf Ländern eine Verbesserung festgestellt wurde.
Engagement für Freiheit und Toleranz
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat verschiedentlich auf die Situation der akademischen Freiheit reagiert. Besonders hervorzuheben sind die Bestürzungen über staatliche Gewalt gegen Studierende und Wissenschaftler:innen im Iran, nach dem Tod von Mahsa Amini. Die HRK hat die iranische Staatsführung aufgefordert, Gewalt zu beenden und die Meinungsfreiheit zu respektieren. Dies geschah im Kontext einer breiteren Diskussion, die sich auch mit der Rolle der Hochschulen in Krisenzeiten auseinandersetzt. Hochschulen werden aufgerufen, für Weltoffenheit und Toleranz einzutreten, insbesondere auch im Hinblick auf den Ukraine-Krieg, wie in einer Erklärung der HRK betont wird, auf die HRK hinweist.
Zusätzlich unterstützen Initiativen wie die Philipp Schwartz-Initiative gefährdete Wissenschaftler:innen und fördern deren Integration in sichere Hochschulen. Damit wird deutlich, dass der weltweite Schutz der Wissenschaftsfreiheit eine koordinierte und engagierte Antwort benötigt, um den Herausforderungen einer sich verändernden Gesellschaft und geopolitischen Landschaft gerecht zu werden.
Das Engagement für Vielfalt, Respekt und Wissenschaftsfreiheit bleibt unabdingbar. Hochschulen und Universitäten müssen beständig für die universellen Werte eintreten, sie vertreten und die nächsten Generationen sensibilisieren, um eine Zukunft zu gestalten, die auf den Prinzipien von Toleranz und freiem Austausch basiert.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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