Kreativer Tanz und Kulturförderung: Leipziger Süden im Wandel!
Bergbau-Technik-Park Großpösna, Deutschland - Irina Pauls, eine Leipziger Choreografin, hat mit ihrem partizipativen Tanzprojekt „Maientanz im Espenhain“ eine spannende Verbindung zwischen Kunst und dem sozialen Wandel im Leipziger Südraum geschaffen. Inspiriert durch die tiefgreifenden Veränderungen, die der Tagebau in dieser Region bewirkt, thematisiert Pauls die „Löcher in der Kommunikation“ der ansässigen Menschen. Das Projekt ist der vierte Teil der Reihe „Mehr als Kohle“ und findet im Bergbau-Technik-Park Großpösna statt. Detailreich beschreibt sie, wie diese Veränderungen nicht nur die Landschaft und Infrastruktur beeinflussen, sondern auch das soziale Leben der Menschen vor Ort.
„Maientanz im Espenhain“ wird als Mitmachprojekt durchgeführt, bei dem vier ausgebildete Tänzer sowie regionale Tanzgruppen aktiv mitwirken. Das Publikum wird in eine Massen-Choreografie und verschiedene Formen des Kreistanzes einbezogen, was nicht nur einen unterhaltsamen Aspekt hat, sondern auch die gemeinschaftliche Verbundenheit der Teilnehmer stärkt.
Verknüpfungen zur Stadtentwicklung
Die Neue Leipzig-Charta für Stadtentwicklung, die einen ortsbezogenen Ansatz verfolgt, unterstreicht die Notwendigkeit einer integrierten Stadtentwicklung. Diese Charta betrachtet spezifische Orte als Bezugspunkte für Entwicklungen, die auf fundierten Analysen basieren. Ziel ist es, sozio-ökonomische Ungleichheiten zu verringern und aktive Bürgerbeteiligung zu fördern. Partizipative Kulturarbeit wird als ein effektiver Weg angesehen, um diesen Ansatz umzusetzen und die Identifikation der Bürger:innen mit ihrem Umfeld zu stärken. Erfahrungen aus Städten wie Loos-en-Gohelle und Zeitz bestätigen, dass aktive Einbeziehung und Mitgestaltung der Einwohner:innen positive Effekte auf die soziale Dynamik haben.
Im Kontext von Pauls‘ Projekt ist es entscheidend, dass das Publikum nicht nur als passive Zuschauer agiert, sondern als aktive Mitgestalter. Dies fördert nicht nur das Bewusstsein für die eigene Geschichte und die gegenwärtige Situation, sondern eröffnet auch neue Debattenräume über die lokalen Ressourcen und Veränderungsprozesse vor Ort. Durch partizipative Kulturarbeit wird das Engagement der Menschen für ihr Umfeld gestärkt, was zu einem besseren Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft führt.
Künstlerische Auseinandersetzung mit dem Lulu-Komplex
Die Schaubühne Lindenfels zeigt parallel zu Pauls‘ Tanzprojekt eine Auseinandersetzung mit der Figur Lulu aus Frank Wedekinds Werk. Die Auftaktveranstaltung der Reihe „Lulu Komplex“ erfolgt durch die Berliner Musiktheatergruppe glanz&krawall mit der antipatriarchalen Show „Lulu: Revanche im Zirkuszelt“, einer aufregenden Mischung aus Oper und Electro-Punk. Weitere Inszenierungen, wie „1023: Lyrische Suite von Alban Berg“ und die Solo-Show von Lulu Obermayer, ergänzen das Programm, während das bekannte Werk „Die Büchse der Pandora“ mit der legendären Louise Brooks als Lulu am 6. und 11. Mai zu sehen sein wird.
Die Veranstaltungen bieten nicht nur einen kulturellen Genuss, sondern auch Raum für die kritische Auseinandersetzung mit historischen und gegenwärtigen Themen, die für die Einwohner:innen von Leipzig relevant sind. So originell und facettenreich die Kunstform auch ist, sie bleibt nie unpolitisch und erfordert stets ein sensibles Bewusstsein für ihren Kontext.
Der Maientanz findet am Samstag und Sonntag jeweils um 14 Uhr statt und der Eintritt ist frei, während die antipatrierchale Show am Freitag und Samstag um 20 Uhr in der Schaubühne aufgeführt wird.
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Ort | Bergbau-Technik-Park Großpösna, Deutschland |
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