Managergehälter explodieren: 30-mal mehr als Reallöhne!

Deutschland - Am 1. Mai 2025 zeigt eine neue Studie von Oxfam alarmierende Trends in der Einkommensverteilung in Deutschland. Die Gehälter der Vorstandschefs in umsatzstarken Unternehmen sind in den letzten fünf Jahren um 30-mal schneller gestiegen als die Reallöhne aller Beschäftigten. So verdienten die Vorstandsvorsitzenden im Jahr 2024 im Median rund 4,4 Millionen Euro, was inflationsbereinigt einem Anstieg von 21 Prozent im Vergleich zu 2019 entspricht. Im Gegensatz dazu stiegen die durchschnittlichen Reallöhne lediglich um 0,7 Prozent seit 2019, was die angespannte wirtschaftliche Lage für die Mehrheit der Arbeitnehmer verdeutlicht. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie losgelöst die Gehälter der Führungskräfte von der Lohnentwicklung der normalen Beschäftigten sind, wie Leonie Petersen von Oxfam betont.

Oxfam analysierte die Vergütungen der Vorstände von 36 der umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland, deren Gehälter öffentlich bekannt sind. Während die Gehälter hierzulande drastisch steigen, zeigen globale Trends eine ähnliche Entwicklung: Internationen stiegen die Gehälter aller Vorstandschefs, die mehr als eine Million US-Dollar verdienen, zwischen 2019 und 2025 um 50 Prozent auf 4,3 Millionen US-Dollar.

Schleichende Armut und soziale Ungleichheit

Diese Entwicklungen finden in einem Kontext statt, in dem soziale und wirtschaftliche Ungleichheit in Deutschland zunimmt, was gravierende soziale Spannungen zur Folge hat. Laut dem WSI lebten 2021 etwa 17,8 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Besonders betroffen sind Arbeitslose, Minijobber, Ostdeutsche, Frauen, Alleinerziehende sowie Menschen mit Zuwanderungsgeschichte oder maximal Hauptschulabschluss. Der Gini-Koeffizient, ein Maß für Einkommensungleichheit, stieg von 0,28 im Jahr 2010 auf 0,31 im Jahr 2021, was den Anstieg der Ungleichheit verdeutlicht.

Die Armutsdefinition unterscheidet zwischen Menschen, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verdienen, und denjenigen, die als streng arm gelten, wenn sie unter 50 Prozent des mittleren Einkommens leben. Eine Analyse zeigt, dass 40 Prozent der armen Bevölkerung im Jahr 2021 keine Rücklagen bildeten, was ihnen im Alltag erhebliche Entbehrungen aufbürdet. Eng verbunden mit dieser Thematik ist die Verteilung des Vermögens in Deutschland, die stark ungleich ist.

Politische Forderungen zur Bekämpfung der Ungleichheit

Die Oxfam-Studie appelliert an die Bundesregierung, eine stärkere Besteuerung hoher Einkommen zu erlassen und die Einführung einer Vermögenssteuer zu prüfen. Derzeit sind die Steuersätze auf Erträge aus großen Vermögen seit 1996 gesenkt worden, und die Vermögensteuer ist ausgesetzt. Diese Maßnahmen würden nicht nur zur finanziellen Entlastung der unteren Einkommen führen, sondern auch dazu beitragen, die sozialen Spannungen abzubauen.

Um dem erschreckenden Anstieg der Ungleichheit und der Armut entgegenzuwirken, werden verschiedene politische Vorschläge unterbreitet. Diese beinhalten die Stärkung der Tarifbindung, die Anhebung der Grundsicherung auf ein armutsfestes Niveau sowie Investitionen in bezahlbaren Wohnraum und eine Verbesserung der sozialen Infrastruktur. Ein zentraler Punkt ist auch die Anpassung des Mindestlohns an die Inflation sowie die Einführung einer robusten Kindergrundsicherung.

Insgesamt bleibt abzuwarten, ob die Bundesregierung auf die Forderungen eingehen wird, um eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen und die drohende Kluft zwischen Arm und Reich zu schließen. Die Herausforderungen sind groß, doch der Wille zur Veränderung, so die Stimmen der Betroffenen, bleibt ein entscheidender Faktor.

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Vorfall Verschmutzung
Ort Deutschland
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