Orania: Die umstrittene Hochburg des weißen Separatismus in Südafrika

Orania, Südafrika - Frans de Klerk ist heute durch Orania, eine Stadt in Südafrika, gefahren, die sich durch ihren weißen Separatismus auszeichnet. In dieser Stadt arbeiten Menschen mit weißer Hautfarbe in verschiedenen Berufen, darunter Rasenmähen, Bauarbeiten und Müllabfuhr. Während der Großteil dieser Jobs in Südafrika von der meist schwarzen Bevölkerung ausgeführt wird, ist Orania eine Hommage an die Zeit der Apartheid und ein Ort, an dem keine Schwarzen leben.

Die Stadt wurde von Carel Boshoff, dem Schwiegersohn von Hendrik Verwoerd, gegründet und ist auch als „Apartheid Town“ bekannt. Boshoff wollte einen Raum für die Selbstbestimmung der Afrikaner schaffen, nachdem das Apartheidregime in den späten 1980er Jahren an Einfluss verlor. Viele Bewohner von Orania glauben, dass die weiße Bevölkerung in Südafrika von der Regierung vernachlässigt werde und sprechen von „Umgekehrtem Rassismus“. Einige gehen so weit zu sagen, dass sie nichts Falsches an der Apartheid sehen. Dies zeigt die komplexe Beziehung, die die Bewohner mit ihrer Geschichte haben.

Strikte Aufnahmeregelungen

Orania beherbergt hauptsächlich weiße Afrikaner, die Nachkommen europäischer Kolonialisten sind. Um in dieser Stadt leben zu dürfen, müssen die Bewerber strikte Aufnahmelisten durchlaufen, die eine Bewerbung und ein Vorstellungsgespräch umfassen. Trotz der Formalitäten können theoretisch auch Nichtweiße einen Antrag stellen, doch bisher hat keiner den Auswahlprozess erfolgreich durchlaufen. Die offizielle Sprache in Orania ist Afrikaans, und die Stadt scheint wenig Interesse an der Förderung einer multikulturellen Gesellschaft zu haben, was im Kontrast zu den Bemühungen Südafrikas steht.

Die Stadt betreibt ihre eigene Währung, die „Ora“, und plant, unabhängig von nationalen Energiesystemen zu werden, unter anderem durch Solarenergie. Während die Bewohner akademische und wirtschaftliche Unabhängigkeit anstreben, werfen Kritiker ihnen vor, dass sie mit ihren Praktiken die diskriminierende Vergangenheit der Apartheid wahren und rechtfertigen.

Ein zweischneidiges Erbe

Die Ideologie der Apartheid, die von 1948 bis 1994 die Politik Südafrikas dominierte, führte zu einer tiefen Rassentrennung und Diskriminierung. Die Wurzeln dieser Ideologie reichen bis zur Ankunft niederländischer Kolonialherren im 17. Jahrhundert zurück. Die institutionalisierte Rassentrennung schloss nicht nur schwarze, sondern auch farbige und indische Bevölkerungsgruppen systematisch aus, was langfristige soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten zur Folge hatte.

Der Widerstand gegen die Apartheid, organisiert durch Gruppen wie den African National Congress (ANC), führte schließlich zu den ersten freien Wahlen 1994. Dieses Erbe des Widerstands und die Forderung nach gerechteren sozialen Bedingungen stehen in starkem Kontrast zu den Praktiken von Orania, wo Bewohner sich um kulturelle Erhaltung bemühen, jedoch gleichzeitig von einer diskriminierenden Vergangenheit profitieren.

In Orania wird das Erbe der Apartheid sowohl als kulturelles Erbe betrachtet als auch als ein umstrittener Aspekt, der Sorgen bei den Menschen aufwirft. Die ständige Diskussion über Sicherheit und wirtschaftliche Stabilität wird dabei von den Bewohnern oft als Hauptmotiv für ihre Entscheidung, in eine Stadt wie Orania zu ziehen, genannt.

In einer Gesellschaft, die sich nach einem langen Kampf gegen Rassentrennung um Einheit und Versöhnung bemüht, wirft das Modell von Orania Fragen zu den Grenzen von kultureller Erhaltung und diskriminierender Exklusion auf. Dies zeigt, wie tief die Narben der Vergangenheit in Südafrika noch immer präsent sind und welche Debatten über Identität und sozialer Gerechtigkeit sie immer noch hervorrufen.

Details
Vorfall Rassismus
Ort Orania, Südafrika
Quellen