Scorsese ehrt Papst Franziskus mit emotionaler Doku über seine Vision

Martin Scorsese plant eine Doku über Papst Franziskus' Erbe mit unveröffentlichten Interviews und globalen Kurzfilmen.
Martin Scorsese plant eine Doku über Papst Franziskus' Erbe mit unveröffentlichten Interviews und globalen Kurzfilmen. (Symbolbild/NAG Archiv)

Italien - Martin Scorsese plant einen Dokumentarfilm mit dem Titel „Aldeas–A New Story“ zu Ehren des verstorbenen Papstes Franziskus. Der Film wird unveröffentlichte Gespräche zwischen Scorsese und dem Papst sowie das letzte ausführliche Interview des Papstes enthalten, das exklusiv für dieses Projekt aufgezeichnet wurde. Papst Franziskus starb am Ostermontag im Alter von 88 Jahren und hat das Projekt vor seinem Tod als „äußerst poetisch und sehr konstruktiv“ beschrieben. Diese Doku wird Kurzfilme aus verschiedenen Gemeinden weltweit beinhalten und soll die Wurzeln menschlichen Lebens, Geselligkeit und Konflikte thematisieren.

Der Regisseur betont die Bedeutung des interkulturellen Dialogs und des Zuhörens als zentralen Aspekt seiner Dokumentation. Scorsese sieht das Teilen von persönlichen Geschichten als einen Weg, um Verständnis zwischen Kulturen zu fördern, und er möchte, dass der Film dazu beiträgt, respektvolle Diskussionen und den Austausch von Ideen zu ermöglichen.

Das Projekt „Aldeas“

Zu den ersten Ländern, die Kurzfilme für das Projekt liefern, gehören Indonesien, Gambia und Italien. Die Aldeas-Initiative ist Teil der von Papst Franziskus gegründeten Organisation „Scholas Occurrentes“, die darauf abzielt, globale Bildungsprojekte zu fördern. Über die Doku erklärt Scorsese, dass der Tod von Franziskus für ihn einen tiefgehenden Verlust darstellt, und würdigt dessen Präsenz und Wärme. Für Scorsese, Sohn sizilianischer Einwanderer, ist die Verbindung zum Glauben tief verwurzelt; in seiner Jugend war er Messdiener und hegte zeitweise den Wunsch, Priester zu werden.

Scorsese, der für seine Filme bekannt ist, in denen der christliche Glauben eine zentrale Rolle spielt – wie im Drama „Silence“ von 2016 – sieht die Doku als ein wichtiges Erbe von Franziskus und dessen Vision für die Welt.

Franziskus auf der Leinwand

Papst Franziskus hat sich in der Filmwelt großer Beliebtheit erfreut. Es existieren zahlreiche fiktive und dokumentarische Werke über ihn, die seine volksnahe und humorvolle Art hervorheben. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Benedikt XVI. gibt es über Franziskus mehrere Dokumentationen. So veröffentlichte Wim Wenders 2018 die Doku „Papst Franziskus“, die Interviews und Archivaufnahmen nutzt und ihn als Reformator darstellt.
Gianfranco Rosi brachte 2023 die Doku „In Viaggio: The Travels of Pope Francis“ heraus, die sich auf seine Reisen konzentriert. Auch der Spielfilm „Die zwei Päpste“ von Fernando Meirelles, der ein fiktives Treffen zwischen Benedikt XVI. und Franziskus inszeniert, gehört zu den bekanntesten Werken.

Darüber hinaus zeigen zahlreiche Fan- und Imagefilme über Papst Franziskus seinen Einfluss auf die Gesellschaft. Produktionen wie „Our Pope“, „Francesco“ sowie „Amen: Ein Gespräch mit dem Papst“ unterstreichen die Verbindung des Papstes zu jungen Menschen und die Beantwortung aktueller gesellschaftlicher Fragen.

Der Dokumentarfilm von Scorsese dürfte eine bedeutende Ergänzung zu diesem breiten Spektrum an filmischen Darstellungen des Papstes sein, die verschiedene Facetten seines Lebens und Wirkens beleuchten.

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Ort Italien
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