Heiligenhafen: Kostenloser Busverkehr bleibt, Parkgebühren steigen!
Heiligenhafen, Deutschland - Heiligenhafen hat im August 2024 ein Modellprojekt für kostenlosen Nahverkehr gestartet. Dieses innovative Angebot gilt sowohl für Einwohner als auch für Gäste der Stadt, um die Nutzung von Autos zu reduzieren und die Emissionen zu senken. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend: Die Beförderungszahlen haben sich seit Beginn des Projekts verdreifacht. Bürgermeister Kuno Brandt wies jedoch auf die noch immer geringe Auslastung der Busse hin, besonders in der touristischen Hochsaison, in der viele Autos die Straßen verstopfen. Eine erste Überprüfung der Fahrgastzahlen ist für Ende 2025 geplant, um die Wirtschaftlichkeit des Angebots zu evaluieren.
Zusätzlich zu den positiven Entwicklungen im Busverkehr wird jedoch auf die finanziellen Herausforderungen hingewiesen. Die Stadt Heiligenhafen hat einen erheblichen Anteil am Stadtverkehr, der 2023 bei 103.000 Euro lag. Um die zusätzlichen Kosten für den kostenlosen Stadtverkehr, die auf etwa 25.000 Euro jährlich geschätzt werden, zu decken, plant die Stadt eine Erhöhung der Parkgebühren auf öffentlichen Parkplätzen. Diese sollen von einem Euro auf 1,50 Euro pro 30 Minuten angehoben werden. Zudem wird eine Parkgebührenpflicht für Parkplätze vor dem „Haus des Kurgastes“ im Ferienpark eingeführt, während das Parken an Ladesäulen während der Ladezeit gebührenfrei bleibt.
Wirtschaftliche Aspekte und Parkkonzept
Einwohner haben die Möglichkeit, für 30 Euro jährlich einen Parkausweis zu erwerben, mit dem sie alle HVB-Parkflächen kostenlos nutzen können. Die Gesamtbelastung des städtischen Haushalts könnte sich bei Fortführung des Projekts auf etwa 125.000 Euro jährlich belaufen. Dies ist ein deutlicher Anstieg, der vorherige Belastungen um 22.000 Euro übersteigt. Die Empfehlung des Finanz- und Wirtschaftsausschusses zur Fortführung des kostenlosen ÖPNV muss von der Stadtvertretung genehmigt werden, was einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität darstellt.
Das kostenlose Busangebot zielt darauf ab, mehr Menschen für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu begeistern und die Verkehrssituation in Heiligenhafen zu verbessern. Laut bundesregierung.de spielt der ÖPNV eine zentrale Rolle bei der Daseinsvorsorge und ist essenziell für klimafreundliche Mobilität. Die Bundesregierung fördert die Entwicklung und Modernisierung des ÖPNV, um die Attraktivität und Kapazitäten zu steigern.
Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs
Die Heiligenhafener Verkehrsbetriebe (HVB) empfehlen, das Modellprojekt über den Sommer hinaus fortzuführen, um die erfolgreiche Nutzung des ÖPNV zu maximieren. Es bleibt abzuwarten, ob die Maßnahmen zur Steigerung der Fahrgastzahlen langfristig Wirkung zeigen werden. Das Ziel, den Verkehr in der Stadt umweltfreundlicher zu gestalten und gleichzeitig eine solide Finanzierung sicherzustellen, wird auch auf Bundesebene angestrebt. In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen im ÖPNV und der Politik finden diese Initiativen im Kontext eines umfassenden Modernisierungspakts für den ÖPNV statt, der bis 2030 eine solide Finanzierung verspricht.
Insgesamt zeigt das Modellprojekt in Heiligenhafen, wie lokale Maßnahmen zur Förderung des öffentlichen Nahverkehrs in Kombination mit erhöhten Parkgebühren einen Beitrag zur Reduzierung von Verkehr und Emissionen leisten können, während gleichzeitig die Nutzung des Busangebots gefördert wird.
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Ort | Heiligenhafen, Deutschland |
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