Stacheldraht-Alarm! Radfahrer entkommt knapp auf Downhill-Strecke

Großkmehlen, Deutschland - In Südbrandenburg wurden kürzlich gefährliche Rückstände auf Downhill-Radwegen entdeckt, die das Sicherheitsempfinden von Radfahrern gefährden. Laut rbb24 spannte ein unbekannter Täter Stacheldraht über einen Radweg nahe Großkmehlen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Ein 35-jähriger Radfahrer stieß am Sonntag auf das Hindernis und konnte nur durch eine riskante Gefahrenbremsung einen Unfall vermeiden. Sein Fahrrad wurde allerdings beschädigt, er selbst blieb glücklicherweise unverletzt.

Die Polizei hat umgehend Ermittlungen gegen unbekannte Täter eingeleitet und sucht Zeugen, die möglicherweise auf dem Kuckucksweg am Kutschenberg verdächtige Personen gesehen haben. Am Montag entdeckte ein Anwohner einen weiteren Stacheldraht, der ebenfalls zwischen zwei Bäumen gespannt war. Es wird nun geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen diesen beiden Vorfällen besteht. Bei den betroffenen Downhill-Strecken, auf denen Radfahrer häufig mit hohen Geschwindigkeiten unterwegs sind, warnen die Behörden eindringlich vor potenziellen schweren Verletzungen.

Radsport-Sicherheit im Fokus

Vor dem Hintergrund solcher Vorfälle wird die Frage der Sicherheit im Radsport immer drängender. Geraint Thomas, der Tour-de-France-Sieger von 2018, äußerte in einem Interview mit The Guardian seine Bedenken zur Sicherheit im Radsport. Sein Anliegen wurde durch mehrere Stürze, insbesondere während der vierten Etappe der Baskenlandrundfahrt im April 2023, verstärkt, bei denen prominente Fahrer wie Remco Evenepoel und Primož Roglič schwer verletzt wurden.

Thomas betont, dass das Problem der Stürze im Radsport seit Jahren besteht. Im Jahr 2023 ist die Anzahl der Stürze in den letzten fünf Jahren um 24% gestiegen. Eine UCI-Studie zeigt, dass 41% der Unfälle der Unachtsamkeit anderer Verkehrsteilnehmer zugeschrieben werden. In den letzten Jahren gab es viele Vorfälle, die das Thema enorm in den Vordergrund rücken. Der tragische Sturz von Gino Mäder im Juni 2023 war ein weiterer Weckruf für die Branche.

Um die Sicherheit der Fahrer zu verbessern, wurde das unabhängige Gremium SAROC gegründet. Zudem wird eine neue Datenbank zur Erfassung von Sturzursachen eingerichtet, die zukunftsweisende Analysen ermöglichen soll. Thomas fordert verstärkten Einsatz für Sicherheitsmaßnahmen und eine bessere Rücksichtnahme im Renngeschehen, um das Risiko von Stürzen weiter zu minimieren.

Die Vorfälle in Brandenburg und die Sorgen über die Sicherheit im Radsport verdeutlichen, wie wichtig es ist, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Die Polizei ruft die Radfahrer erneut dazu auf, in der Nähe der Tatorte besonders vorsichtig zu sein und auf mögliche Gefahren zu achten.

Details
Vorfall Gefährlicher Eingriff
Ort Großkmehlen, Deutschland
Quellen