Auto bleibt König der Straßen: 75% der Deutschen setzen auf das Auto!

Berlin, Deutschland - Die Verkehrsmittelbeliebtheit in Deutschland hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Laut einer aktuellen Umfrage der HUK Coburg, an der 4.222 Teilnehmer beteiligt waren, bevorzugen 75% der Befragten das Auto als ihr Hauptverkehrsmittel für die Zukunft. Dies sind 3 Prozentpunkte mehr im Vergleich zum Vorjahr. Besonders bemerkenswert ist, dass die Beliebtheit des Autos während der Corona-Pandemie zeitweise unter 70% gefallen ist, was den starken Wunsch nach individueller Mobilität in unsicheren Zeiten verdeutlicht. Merkur berichtet, dass insbesondere in Großstädten das Auto wieder an Popularität gewonnen hat, während die Akzeptanz in ländlichen Regionen nicht ganz so stark gestiegen ist.

Die übrigen Verkehrsmittel, wie Bus, Bahn und Fahrrad, liegen mit Beliebtheitswerten von unter 20% weit hinter dem Auto zurück. Dabei spielt der Umweltschutz für die Mehrheit der Befragten eine untergeordnete Rolle, was darauf hinweist, dass praktische Aspekte der Verkehrsmittelwahl über Umweltbedenken gestellt werden. Die wichtigsten Kriterien für die Verkehrsmittelauswahl sind niedrige Kosten, Schnelligkeit, Flexibilität und Sicherheit. 28% der Befragten empfinden Autofahren sogar als sicherer, was einen Anstieg von 12 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Verbesserungen im Verkehrssystem und die Corona-Pandemie

Die Umfrage zeigt ebenfalls, dass 38% der Befragten eine Verbesserung des Schienennetzes für dringlicher halten als den Ausbau der Straßen für Autos, wo lediglich 23% dieser Meinung sind. Dabei befürworten 74% der Teilnehmer Investitionen in die Mobilität, auch wenn dies auf Kosten anderer Staatsausgaben geschehen sollte. Diese Daten verdeutlichen den Druck auf die Verkehrspolitik, hier Prioritäten zu setzen.Merkur hebt zudem hervor, dass sowohl traditionelle Verbrennungsmotoren als auch Elektromotoren und alternative Antriebe an Beliebtheit gewonnen haben und auf eine wachsende Akzeptanz stoßen.

Im Kontext der Mobilitätsentwicklung in Deutschland wurden kürzlich auch die Ergebnisse der Studie „Mobilität in Deutschland 2023 (MiD)” vorgestellt. Diese umfassende Erhebung, die von über 218.000 Haushalten und rund 420.000 Personen durchgeführt wurde, zeigt, dass die tägliche Anzahl an Wegen im Vergleich zu 2017 um 3% auf rund 250 Millionen gesunken ist und die zurückgelegte Wegstrecke um 7% auf 3.000 Millionen Kilometer abgenommen hat. Die Studie zeigt auch einen Rückgang des motorisierten Individualverkehrs (MIV), was zu einer allgemeinen Überprüfung der Verkehrsinfrastruktur anregt.

Veränderungen im Modal-Split

Die Analyse des Modal-Splits ergibt interessante Einblicke: Während der motorisierte Individualverkehr leicht zurückgegangen ist, gab es einen Anstieg der Wege, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel stieg von 10% in 2017 auf 11% in 2023. Ein weiteres erfreuliches Ergebnis ist der Anstieg des Fußverkehrs von 22% auf 26% im selben Zeitraum. Das Auto bleibt insbesondere im ländlichen Raum dominant, wo über 60% der Wege mit dem Auto zurückgelegt werden. In Städten hingegen sind 31% der Wege zu Fuß, 33% mit dem MIV und 21% mit Bussen und Bahnen.

Die Studie zur Mobilität untersucht weiterhin, wie sich das Nutzungsverhalten im Angesicht neuer Angebote wie dem Deutschlandticket verändert hat, das 40% der Metropol-Bewohner und 25% der ländlichen Bevölkerung zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel motiviert hat. Ferner belegt die Studie auch den Anstieg von elektrisch unterstützten Fahrrädern, die mittlerweile ein Drittel der Fahrrad-Kilometer ausmachen. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hebt die Wichtigkeit solcher Daten für die Verkehrsplanung hervor, die sowohl auf nationaler als auch regionaler Ebene von Bedeutung sind.

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Ort Berlin, Deutschland
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