Masern-Ausbruch in den USA: Gefahr durch Impfverweigerung wächst!

Gaines County, Texas, USA - In den USA ist ein besorgniserregender Ausbruch von Masern zu verzeichnen, nachdem die Krankheit über 25 Jahre als ausgerottet galt. Aktuelle Daten zeigen mehr als 300 gemeldete Infektionen in Texas und New Mexiko, wobei allein in Texas 259 Fälle dokumentiert sind. Unter den Infizierten mussten 34 Personen hospitalisiert werden, und es gab tragischerweise mindestens einen Todesfall. Diese Epidemie, die Ende Januar in Gaines County, Texas, ausbrach, verdeutlicht die Gefahren der Krankheit, die als eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten gilt. Masern sind hoch ansteckend und infizierte Personen können im Durchschnitt bis zu 18 ungeimpfte Menschen anstecken. Zudem benötigen 20% der infizierten Kinder klinische Behandlungen aufgrund schwerwiegender Komplikationen wie Atembeschwerden, Lungenentzündung oder Gehirnentzündungen. In extremen Fällen kann eine Maserninfektion tödlich verlaufen, was in 1 von 1000 Fällen leider Realität sein kann.

Die Rolle des Gesundheitsministers Robert F. Kennedy Jr. im Kampf gegen die Epidemie ist umstritten. Er propagiert alternative Heilmethoden wie die Einnahme von Vitaminen und Lebertran anstelle von Impfungen und hat öffentlich Zweifel an der Sicherheit der Masernimpfung geschürt. Kennedy Jr. hat auch die Seuchenkontrollbehörde beauftragt, die lange widerlegte Verbindung zwischen Masernimpfung und Autismus zu untersuchen, die ursprünglich von Andrew Wakefield in einer mittlerweile zurückgezogenen Studie aufgestellt wurde. Diese Untersuchung während einer aktiven Masernepidemie wird von Experten als problematisch erachtet.

Sinkende Impfquoten

Besonders besorgniserregend ist der Rückgang der Impfquote gegen Masern, die in den letzten Jahren bei Vorschulkindern in den USA von 95% im Jahr 2019 auf unter 93% im Jahr 2023 gefallen ist. Dies hat zur Folge, dass in einem der am stärksten betroffenen Gebiete, Gaines County, die Impfquote sogar nur bei 82% liegt, während die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) eine Quote von 95% empfiehlt, um Ausbrüche zu verhindern. Auch in Mexiko wurden über 20 Masernfälle gemeldet, die mit den jüngsten Ausbrüchen in den USA in Verbindung stehen.

Im Gegensatz zu den USA bleibt die Masernsituation in Deutschland deutlich stabiler, wenngleich auch hier ein Anstieg der gemeldeten Fälle zu verzeichnen ist. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 79 Masernfälle registriert, verglichen mit nur 15 im Jahr 2022. Die Inzidenz der Masern liegt seit 2020 jedoch weiterhin unter der von der WHO definierten Grenze von einem Fall pro 1 Million Einwohner. Dennoch müssen 34 der 78 dokumentierten Fälle im Jahr 2023 hospitalisiert werden, was auf die potenziellen Gefahren der Krankheit hinweist.

Impfpflicht in Deutschland

Um solchen Entwicklungen entgegenzuwirken, wurde in Deutschland im März 2020 eine Masernimpfpflicht für Kinder in Kitas und Schulen eingeführt. Trotz dieser Maßnahme existieren auch in Deutschland viele von Fake News genährte Zweifel an der Sicherheit von Impfungen. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass die Unsicherheiten in der Bevölkerung, insbesondere durch die Pandemie bedingt, auch hierzulande zugenommen haben. Dennoch hat Deutschland im Jahr 2020 den Status der Elimination der Röteln von der WHO erhalten, während die Übertragung von Röteln als unterbrochen angesehen wird. Die Herausforderungen, die mit der Impfsituation verbunden sind, erfordern jedoch ständige Aufmerksamkeit und Aufklärung, um eine mögliche Rückkehr von Krankheiten wie Masern zu verhindern.

Details
Vorfall Infektionskrankheit
Ort Gaines County, Texas, USA
Verletzte 34
Quellen