Wirtschaftskrise am Bodensee: ZF-Chef warnt vor Arbeitsplatzabbau!
Friedrichshafen, Deutschland - Am 23. Februar 2025 stehen vorgezogene Neuwahlen zum Bundestag an. Diese Wahl findet vor dem Hintergrund einer Politikerdebatte um zentrale Themen wie die Wirtschaftskrise, Migration und den Fachkräftemangel statt. In einer Reportage der Tagesthemen haben die Moderatoren Jessy Wellmer und Ingo Zamperoni mit Bürgern, Experten und Prominenten über diese brisanten Themen gesprochen.
In Friedrichshafen, einem bedeutenden Industrieort am Bodensee, besuchten sie Holger Klein, den Vorstandsvorsitzenden von ZF, einem der größten Automobilzulieferer der Welt. Klein äußerte sich besorgt über die hohe Verschuldung des Unternehmens und die damit verbundenen Pläne zum massiven Abbau von Arbeitsplätzen. Darüber hinaus beschrieb er die Herausforderungen bei der Umstellung auf die Elektrifizierung von Antrieben, die langsamer voranschreitet als ursprünglich erwartet. Um den sozialen Auswirkungen der Transformation entgegenzuwirken, hat ZF Maßnahmen wie Altersteilzeit und den Verzicht auf Ersatz bei Fluktuation eingeführt.
Herausforderungen der Migration
Ein weiteres zentrales Thema in der Diskussion ist die Migration. Der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung in OECD-Ländern stieg seit 1990 von 7% auf über 12% im Jahr 2019. In Deutschland liegt dieser Anteil bei etwa 15%. Diese Steigerung hat zu polarisierenden Debatten über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Zuwanderung geführt. Kritiker warnen vor negativen Effekten auf Arbeitsplätze und öffentliche Finanzen, während Befürworter argumentieren, dass Zuwanderung entscheidend für die Stabilität der Sozialsysteme in alternden Gesellschaften ist.
Laut einer Studie ist die Messung der ökonomischen Effekte von Zuwanderung komplex. Kurzfristig können negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt auftreten, während langfristig das Wirtschaftswachstum steigt und die Durchschnittslöhne stabil bleiben können. Die Effekte hängen stark von der Qualifikation der MigrantInnen ab. Geringqualifizierte Zuwanderer können die Löhne von weniger qualifizierten Einheimischen unter Druck setzen, während hochqualifizierte Migranten das Innovationspotenzial erhöhen und somit zur Produktivität beitragen.
Statistische Perspektiven
Die Integration von zugewanderten Personen in den Arbeitsmarkt lässt sich durch verschiedene Quoten erfassen. Im Dezember 2022 lag die Arbeitslosenquote für Ausländer bei 13,9%, während die Beschäftigungsquote 53,9% betrug. Diese Zahlen verdeutlichen, dass trotz der Herausforderungen durch Migration, der Arbeitsmarkt weiterhin Möglichkeiten bietet. Besonders junge MigrantInnen bringen oft positive fiskalische Effekte mit sich, während ältere MigrantInnen tendenziell größere Herausforderungen darstellen.
Ein Beispiel für eine erfolgreiche Integration sind die ukrainischen Flüchtlinge, die seit Februar 2022 ein vereinfachtes Aufnahmeverfahren und Arbeitserlaubnis erhalten haben. Diese Maßnahmen können helfen, die drängenden Fragen des Fachkräftemangels in Deutschland zu lindern und gleichzeitig die gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.
Die Reportage über die industrielle und gesellschaftliche Lage in Deutschland wird am 17. Februar 2025 um 20.15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist auch in der ARD-Mediathek erhältlich. Die anstehenden Wahlen könnten weitreichende Entscheidungen bezüglich der politischen und wirtschaftlichen Ausrichtung des Landes nach sich ziehen, gerade in Zeiten großer Herausforderungen.
Details | |
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Vorfall | Wirtschaftskrise, Migration |
Ursache | hohe Schulden, Pandemiefolgen, hohe Energiekosten, Lieferengpässe |
Ort | Friedrichshafen, Deutschland |
Quellen |