Energieversorgung in Thüringen: Sicherheit und Zukunftspläne im Blick!
Erfurt, Deutschland - Der Vorstand der Thüringer Energie AG (TEAG) bewertet die Energieversorgung in Thüringen als wenig störanfällig. Dies wurde von Vorstandsvorsitzendem Stefan Reindl in Erfurt im Rahmen der Präsentation der Geschäftsbilanz für das Jahr 2024 bekannt gegeben. Laut Reindl liegt die durchschnittliche Dauer eines Stromausfalls pro Bürger und Jahr in Thüringen im Bereich von weniger als einer Stunde, was eine bemerkenswerte Versorgungssicherheit signalisiert. Besonders betont wurde der Anstieg des Anteils an Strom, der aus Wind- und Solaranlagen erzeugt wird.
Eine äußerst interessante Möglichkeit für die zukünftige Energieversorgung wurde ebenfalls vorgestellt. Thüringen könnte im Falle eines Notfalls durch ein zusätzliches Kraftwerk autark werden. Diese Insellösung würde zunächst als Reservekraftwerk auf Gaskraftbasis und später für Wasserstoffnutzung geplant. Der Bau des Kraftwerks könnte bis zu vier Jahre in Anspruch nehmen und würde Kosten von etwa 300 bis 400 Millionen Euro verursachen. Allerdings ist die Wirtschaftlichkeit dieses Projektes noch nicht vollständig gesichert, und die Landesregierung müsste voraussichtlich etwa die Hälfte der Investitionskosten aufbringen.
Energieatlas als zentraler Informationshub
Zur Unterstützung der Energiewende in Thüringen dient der Energieatlas als zentrales Internetportal. Nutzerinnen und Nutzer erhalten dort Zugang zu umfangreichen Daten und Fakten, Kontaktinformationen sowie Informationen zu Fördermitteln. Der Energieatlas gliedert sich in vier Themenkategorien: Strom, Wärme, Mobilität und Klima. Für die Themenbereiche Strom und Wärme werden zahlreiche Standorte sowie Informationen zu Stromerzeugungs- und Wärmeerzeugungsanlagen, wie z.B. erneuerbare Energien, verfügbar gemacht. Die Datenbasis des Energieatlas umfasst jedoch nur über das Marktanreizprogramm der BAfA geförderte Anlagen.
Darüber hinaus ermöglicht der Energieatlas die Erstellung von Energiedatenanalysen auf Gemeinde-, Landkreis- oder Landesebene und präsentiert Best-Practice-Beispiele, die erfolgreiche Maßnahmen und Projekte für Unternehmen und Kommunen vorstellen. Diese detaillierten Informationen sind ein essenzieller Bestandteil für die Planung und Realisierung zukünftiger Projekte im Rahmen der Energiewende in Thüringen.
Nachhaltigkeit und Wärmeversorgung
Ein weiterer zentraler Aspekt der Energiewende ist die notwenige nachhaltige Wärmeversorgung. Diese erfordert ökonomische und ökologische Lösungen, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen. Zu den Handlungsoptionen zählen die Reduzierung des Wärmeverbrauchs durch energetische Gebäudesanierungen und die technische Optimierung von Heizungsanlagen. Die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger wird ebenfalls als unverzichtbar angesehen, um die Wärmeversorgung nachhaltig zu gestalten.
Eine wichtige Initiative in diesem Kontext ist die Entwicklung eines „Methodischen Systems zur wärmeenergetischen Analyse von quartiersbezogenen Stadtstrukturen“. Dieses System soll den aktuellen Stand der Wärmeversorgung analysieren und Entwicklungspfade aufzeigen. Die Thüringer Solarthermie-Initiative, die 2014 gestartet wurde, zielt darauf ab, den Bau solarthermischer Anlagen zu fördern und die Sensibilisierung für deren Potenzial zu stärken. Diese Anlagen können helfen, den Warmwasserbedarf zu decken und die Heizungssysteme zu unterstützen, was insbesondere in Zeiten steigender Energiekosten von großer Bedeutung ist.
Insgesamt zeigt sich, dass Thüringen auf einem vielversprechenden Weg zur Energiewende ist, wobei sowohl die Verbesserung der Versorgungssicherheit als auch der Ausbau erneuerbarer Energien verschiedene Initiativen und Projekte vorantreiben.
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Ort | Erfurt, Deutschland |
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