Meinungsvielfalt zur Verteidigung: Mehrheit für höhere Ausgaben!

Leipzig, Deutschland - In einer aktuellen Umfrage des MDR äußern sich die Mitglieder zum Thema Verteidigungsausgaben in Deutschland, wobei die Meinungen stark divergenzieren. Über 26.000 Bürger aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben an der Befragung teilgenommen, die vom 3. bis 7. März 2025 stattfand. Die Ergebnisse zeigen, dass trotz einer Mehrheit an Befürwortern für höhere Ausgaben, der Abstand zu den Gegnern nur gering ist. Winfried (72) aus dem Saalekreis fordert zum Beispiel höhere Verteidigungsausgaben, warnt jedoch vor einer Rüstungsspirale. Im Gegensatz dazu betont Kathleen (44) aus Leipzig die Notwendigkeit, die Bundeswehr kurzfristig zu stärken, um ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten.

Einige Bürger, wie Veronika (68) aus dem Salzlandkreis, äußern sich kritisch und fordern keine Kriegsbeteiligung sowie die Einführung einer Sondersteuer auf Kriegsgewinne. Hella aus Erfurt sieht ebenfalls die Notwendigkeit von Einsparungen bei den Staatsausgaben, während sie die Verteidigung als unverzichtbar betrachtet. Die Diskussion um die Erhöhung der Verteidigungsausgaben geschieht vor dem Hintergrund der Koalitionsgespräche zwischen CDU, CSU und SPD. Diese Parteien planen Sondersitzungen, um über neue Schuldenoptionen zu beraten. Weniger als ein Drittel der Befragten, genau 28 Prozent, haben kein Problem mit Abstimmungen unter alten Mehrheiten, wobei Kritiker argumentieren, dass die Wähler ihren Willen durch die neuen Abgeordneten hätten ausdrücken sollen.

Schuldenbremse und Wehrpflicht

In einer weiteren Umfrage von NDR betrachtet eine große Mehrheit die Wiedereinführung der Wehrpflicht als notwendig, wobei 70 Prozent der Teilnehmer dafür sind. Diese Umfrage, die mit über 20.000 Norddeutschen durchgeführt wurde, zeigt, dass vor allem jüngere Befragte (16-29 Jahre) tendenziell gegen die Rückkehr sind. Des Weiteren äußern 80 Prozent der Befragten den Wunsch nach höheren Verteidigungsausgaben. Dabei bevorzugen 43 Prozent eine Finanzierung über Kredite, 31 Prozent setzen auf Einsparungen in anderen Bereichen und 17 Prozent durch höhere Steuern. Ein knappes Drittel der Befragten befürwortet eine Änderung der Schuldenbremse im Grundgesetz, während die Union und SPD einen Gesetzentwurf zur Anpassung ins Plenum einbringen möchten.

Zahlreiche Befragte unterstützen auch eine Reaktivierung alter Kasernen in Norddeutschland und die Stationierung von „Patriot“-Raketenabwehrsystemen, wobei etwa 60 Prozent diese Stationierung in ihrer Nähe befürworten. Die Zustimmung für eigene Atomwaffen in Deutschland ist leicht gestiegen, von 15 auf 23 Prozent, während 73 Prozent weiterhin dagegen sind. Trotzdem zeigt eine Mehrheit von 64 Prozent Unterstützung für den Vorschlag von Emmanuel Macron, Deutschland unter den französischen Atomschirm zu nehmen.

Die Koalitionsgespräche scheinen zugleich auf die Bedenken der Bevölkerung einzugehen. Der Einstieg in die Diskussionen über eine mögliche schwarz-rote Koalition wird jedoch von 55 Prozent der Befragten abgelehnt. Kritiker warnen vor Stillstand und mangelnden Veränderungen, während Befürworter argumentieren, dass eine stabile Mehrheit notwendig ist, um handlungsfähig zu bleiben.

In Anbetracht der gegenwärtigen Entwicklungen und der Meinungen der Bevölkerung wird deutlich, dass die Diskussion über Verteidigungsausgaben, Wehrpflicht und die Schuldenbremse in Deutschland vorerst nicht enden wird. Die Antworten der Bürger zeigen ein komplexes Bild, das nicht nur aktuelle Ängste widerspiegelt, sondern auch einen kritischen Dialog über die zukünftige Sicherheitspolitik des Landes erfordert.

Für weitere Einzelheiten zur Umfrage, besuchen Sie bitte MDR und NDR.

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Ort Leipzig, Deutschland
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