Trumps Abschiebungen: 139.000 in 100 Tagen – Was bedeutet das für uns?

Trumps Abschiebungen: 139.000 in 100 Tagen – Was bedeutet das für uns?
Mexiko, Land - In den ersten 100 Tagen seiner zweiten Amtszeit hat Donald Trump insgesamt rund 139.000 Menschen aus den USA abgeschoben. Dies sind 23.000 mehr Abschiebungen als unter seinem Vorgänger Barack Obama, der in den gleichen ersten 100 Tagen im Jahr 2009 etwa 116.000 Menschen abgeschoben hat. Trumps Amtszeit ist geprägt von einem hohen Tempo und politischen Kontroversen, einschließlich der Unterzeichnung von mehr als 140 präsidialen Dekreten, was ihn zum aktivsten Präsidenten in dieser Zeitspanne macht. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem der Wiedereinführungs des Reiseverbots für mehrere muslimisch geprägte Länder und Einschränkungen der Bundesmittel für „Sanctuary Cities“.
Die Migrationspolitik ist ein zentrales Thema in Trumps Regierung und wird von Reaktionen in sozialen Medien begleitet, die oft Unzufriedenheit über die Anzahl der Abschiebungen ausdrücken. Einige Nutzer fordern eine Verdopplung dieser Zahl. Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der Abschiebungen irreführend sein könnte, da unter Trump weniger Migranten ins Land kommen, was sowohl zu geringeren Festnahmen als auch zu weniger Abschiebungen geführt hat.
Vergleich der Abschiebungszahlen
Die Zahlen sind in einem weiteren Kontext zu betrachten. Während Donald Trump in seiner ersten Amtszeit über 1,5 Millionen Menschen abschob, verzeichnete Barack Obama in seiner ersten Amtszeit rund 2,9 Millionen Abschiebungen, mit einem Fokus insbesondere auf alleinstehenden Männern aus Mexiko. Auch in Obamas zweiter Amtszeit blieben die Abschiebungszahlen mit etwa 1,9 Millionen höher als die unter Trump. Joe Biden hat bislang etwa 1,49 Millionen Abschiebungen veranlasst, was zeigt, dass die gegenwärtige Migrationspolitik vieler Präsidenten ähnliche Herausforderungen mit sich bringt.
Ein weiterer bedeutender Aspekt ist die veränderte Migrationsrealität. Immer mehr Familien sowie Migranten aus weiter entfernten Ländern wie Venezuela versuchen, in die USA zu gelangen. Die Rücknahme von Staatsangehörigen durch die Herkunftsländer ist jedoch problematisch, insbesondere wenn Länder wie Mexiko oft zögern, Migranten aus anderen Nationen aufzunehmen. Dies erschwert die logistische Durchführung von Abschiebungen enorm und führt zu humanitären Herausforderungen.
Die Auswirkungen auf Mittelamerika
Die US-amerikanische Abschiebepolitik hat auch massive Auswirkungen auf Mittelamerika. Politologin Eunice Alma Rendón berichtet, dass viele Menschen, die einst in Richtung USA migrierten, resigniert auf ihren Fluchtrouten umkehren. Der Rückgang der Migranten an der US-Grenze ist auf eine Kombination aus Drohungen und fremdenfeindlicher Rhetorik zurückzuführen. Mexiko hat entgegen der historischen Tradition, Flüchtlingen zu helfen, aufgrund eines Abkommens mit den USA zur Verhinderung hoher Zölle reagiert und stoppt nun den Flüchtlingsstrom.
Die Situation für Migranten ist äußerst angespannt. Viele Venezueler, die vor der politischen Diktatur in ihrem Heimatland fliehen, versuchen, über gefährliche Routen in die USA zu gelangen, wobei einige gezwungen sind, umzudrehen. Die Angst vor Abschiebung und zunehmende körperliche Gewalt sind ständige Begleiter für die Menschen, die nun in prekären Bedingungen leben müssen.
Während sich die Infrastruktur der US-Einwanderungs- und Zollbehörde als überlastet erweist, bleibt es ungewiss, ob Trump in einer potenziellen zweiten Amtszeit die notwendigen Ressourcen und den politischen Willen hätte, um eine umfassende Einwanderungspolitik umzusetzen. Die Frage bleibt, wie die USA mit den systemischen und logistischen Hürden umgehen werden, die die Effektivität der Abschiebungen stark einschränken.
Freilich Magazin berichtet, dass die Entwicklung der Abschiebungspolitik weiterhin von intensivem öffentlichen und politischen Interesse begleitet wird. Weitere Analysen in Die Bewertung und Tagesschau zeigen, wie entscheidend dieser Themenkomplex für die kommenden Jahre sein wird.
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