UNHCR warnt: Finanzkrise bedroht Flüchtlingshilfe und unsere Zukunft!
Tschad, Afrika - Die akute Finanzkrise des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) stellt die humanitäre Hilfe weltweit vor enorme Herausforderungen. Laut Tagesschau hat der UNHCR unter der Leitung von Filippo Grandi, dem UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, die Situation als „schrecklich“ bezeichnet. Ein Großteil der Länder hat ihre finanziellen Beiträge gekürzt, was den UNHCR in die Lage versetzt, zunehmend weniger Hilfe zu leisten. Insbesondere die Priorisierung von Militär- und Wirtschaftsausgaben durch die Regierungen hat zu dieser besorgniserregenden Entwicklung geführt.
Grandi warnt, dass die aktuell schlimmste humanitäre Finanzierungskrise seit Jahrzehnten bevorstehe. In der gesamten Welt sind viele Menschen auf Unterstützung angewiesen, insbesondere in Krisenregionen wie dem Tschad und dem Sudan. Im Tschad, der als eines der ärmsten Länder gilt, leben bereits 800.000 Flüchtlinge, und ständige Hilfsbedürftigkeit ist zu verzeichnen. Aufgrund der zunehmenden Anzahl von Flüchtlingen, die dem brutalen Krieg im Sudan entkommen, stehen nahezu 200.000 Menschen an der Grenze schutzlos da, während der UNHCR aufgrund von Geldmangel nicht ausreichend helfen kann.
Die Rolle der Hauptgeldgeber
Die Vereinigten Staaten sind der größte Geldgeber des UNHCR mit mehr als 2 Milliarden USD im vergangenen Jahr. Deutschland folgt als zweitgrößter Geldgeber mit knapp 333 Millionen USD. Doch die neue Regierungskoalition in Deutschland plant, die Entwicklungshilfe zu reduzieren, was Grandi mit Sorge beobachtet. Er appelliert an die deutsche Regierung, die humanitäre Hilfe nicht zu vernachlässigen, da Kürzungen in diesem Bereich zu einer erhöhten Migration führen könnten.
Grandi erinnerte an die Flüchtlingskrise von 2015, als die Unterstützung für syrische Flüchtlinge gekürzt wurde. Diese Entscheidung führte zu massiven Fluchtbewegungen, und nun sieht er in den aktuellen Hilfskürzungen eine ernsthafte Verantwortungskrise und strategische Krise für Europa. Die Europäische Union ist von verschiedenen Krisenregionen, darunter die Ukraine, der Nahe Osten, Jemen und Sudan, umgeben, was den Druck auf die europäischen Staaten erhöht.
Weltweite Auswirkungen der Budgetkürzungen
Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass weltweit 79,5 Millionen Menschen aufgrund von Kriegen und Konflikten vertrieben sind, eine Zahl, die sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat. Das UNHCR hat das Ziel, insgesamt 86,5 Millionen Menschen, einschließlich Heimkehrern, Hilfe zukommen zu lassen. Allerdings erreichen die finanziellen Mittel, die dem UNHCR jährlich zur Verfügung stehen, häufig nicht einmal die Hälfte des benötigten Budgets. Im Jahr 2020 wurde für das UNHCR-Budget von 8,7 Milliarden USD ein nachträglicher Anstieg aufgrund der Corona-Pandemie festgelegt, doch es mangelte weiterhin an ausreichenden Mitteln.
Es fehlen gezielte ungebundene Gelder, um die Flexibilität bei der Mittelverwendung zu verbessern. Der UNHCR ist in hohem Maße von großen Beitragszahlern, insbesondere aus westlichen Industrienationen, abhängig. Der Appell an die Mitgliedsstaaten wird dringlicher, da bereits die Grundversorgung in Flüchtlingslagern gefährdet ist. In Nordafrika sind beispielsweise 475 Millionen USD eingeplant, doch es fehlen bereits im August 163 Millionen USD für diese Region.
Die humanitäre Hilfe hat in der aktuellen Flüchtlingskrise eine zentrale Rolle, die von Ländern wie der Schweiz, die eine lange Tradition in der humanitären Unterstützung hat, dringend unterstützt werden sollte. Die Solidarität der Schweiz ist besonders wichtig, um die lebensrettende Hilfe vor Ort aufrechtzuerhalten, berichten die Unrefugees. Millionen Menschen sind gezwungen zu fliehen, und die Unterstützung durch das UNHCR ist für das Überleben vieler entscheidend, während gleichzeitig die Prinzipien der Neutralität gewahrt werden müssen.
Details | |
---|---|
Vorfall | Notfall |
Ursache | Kürzungen bei Hilfsgeldern in den USA, Deutschland und anderen Ländern |
Ort | Tschad, Afrika |
Quellen |