Verbraucherschützer schlagen Alarm: Stadtwerke Olbernhau erhöhen Preise für Smart Meter!

Verbraucherschützer prangern hohe Kosten für Smart Meter in Sachsen an. Klage gegen Stadtwerke Olbernhau eingereicht.
Verbraucherschützer prangern hohe Kosten für Smart Meter in Sachsen an. Klage gegen Stadtwerke Olbernhau eingereicht. (Symbolbild/NAG Archiv)

Olbernhau, Deutschland - Verbraucherschützer in Sachsen haben alarmierende Preisanstiege für den Einbau von Smart Metern festgestellt. Während die Preise in einigen Regionen der Bundesrepublik bis zu 800 Euro betragen, ist das gesetzlich festgelegte Limit für Haushalte mit einem jährlichen Stromverbrauch von bis zu 6.000 kWh auf 100 Euro begrenzt. Diese wachsenden Kosten behindern die Verbraucher stark in ihrer Fähigkeit, den eigenen Energieverbrauch zu optimieren und Ressourcen zu schonen. Lorenz Bücklein, Energiereferent der Verbraucherzentrale Sachsen, kritisiert, dass die hohen Kosten von den Netzbetreibern den Verbraucherinnen und Verbrauchern nicht gerecht werden und dass ein Recht auf faire Preisgestaltung bestehen sollte. Er verweist darauf, dass der Einbau intelligenter Messsysteme, die eine zentrale Rolle bei der Nutzung dynamischer Stromtarife spielen, dadurch unnötig erschwert wird. Diese Missstände führten zu einer Abmahnung der Stadtwerke Olbernhau sowie anderer Netzbetreiber durch die Verbraucherzentrale Sachsen.

Die Abmahnungen richteten sich zudem an die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda und Plauen Netz. Während die Netzbetreiber in Hoyerswerda rechtlichen Verpflichtungen nachkommen und Preisgrenzen einhalten, hat Plauen Netz seine Preise bereits auf das ab Februar 2025 gültige Niveau gesenkt. Die Stadtwerke Olbernhau hingegen zeigten sich bislang unkooperativ und reagierten nicht auf die Abmahnung. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Olbernhau, Knut Böttger, erklärte, dass der Preis für den Einbau von Smart Metern zum 25. Februar 2025 auf 100 Euro gesenkt werde. Trotz dieser Ankündigung weicht die Stadtwerke Olbernhau von den Forderungen der Verbraucherzentrale ab und sieht sich rechtlich im Recht. Böttger betont, dass die Rechtslage bezüglich des Gesetzes lange Zeit unklar war und der geforderte Preis von rund 217 Euro ursprünglich nach dem Messstellenbefristungsgesetz zulässig war.

Rechtliche Auseinandersetzungen um Smart Meter

Die Verbraucherzentrale Sachsen hat entschieden, rechtliche Schritte gegen die Stadtwerke Olbernhau einzuleiten. Trotz der gesenkten Preise ist unklar, wie viele Haushalte den freiwilligen Einbau eines Smart Meters beauftragt haben. Diese Situation führt nicht nur zu Unsicherheiten für die Verbraucher, sondern auch zu einer weniger transparenten Marktgestaltung, die den Einbau intelligenter Messsysteme behindert. Bücklein kritisiert zudem, dass die hohen Preise die Möglichkeit der Verbrauchenden, ihren Energieverbrauch aktiv zu gestalten, direkt einschränken.

Smart Meter sind in der heutigen Zeit von entscheidender Bedeutung, um den Stromverbrauch effizient zu steuern und von dynamischen Stromtarifen zu profitieren. Diese intelligenten Messsysteme ermöglichen eine automatische Übermittlung des Zählerstands und darin eine sichere Datenübertragung. Die Entscheidung über den Einbau obliegt den örtlichen Messstellenbetreibern, die gesetzlich verpflichtet sind, intelligente Messsysteme in Haushalten mit hohem Stromverbrauch und Strom erzeugenden Anlagen zu installieren. Ab 2025 haben Haushalte das Recht, den Einbau direkt zu beantragen, wobei die Umsetzung innerhalb von vier Monaten erfolgen muss.

Die Verbraucherzentrale betont, dass der flächendeckende Einbau moderner Messeinrichtungen bis zum Jahr 2032 erfolgen soll, wobei mindestens 90 Prozent der Pflichtfälle mit Smart Metern ausgestattet sein müssen. Diese gesetzlichen Vorgaben sind Teil der Digitalisierungsstrategie der Energiewende und sollen langfristig zu einer Verbesserung der Energieeffizienz in deutschen Haushalten führen. Dennoch bleibt die Preisgestaltung ein großes Hindernis auf dem Weg dorthin.

Angesichts der aktuellen Entwicklungen bleibt abzuwarten, wie sich die Situation um die Stadtwerke Olbernhau und die anderen betroffenen Netzbetreiber weiter entwickeln wird und ob die rechtlichen Schritte der Verbraucherzentrale die dringend benötigte Fairness in der Preisgestaltung bringen werden.

Weitere Informationen über Smart Meter und deren Rolle in der Energieversorgung finden Sie auf den Webseiten der MDR, der Verbraucherzentrale Sachsen und die Verbraucherzentrale Deutschland.

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Ort Olbernhau, Deutschland
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