Verkehrsversuche in Köln: Ein Schritt zur sicheren Mobilität?
Die Venloer Straße in Köln bleibt vorerst eine Einbahnstraße. Diese Entscheidung folgt auf ein Verkehrsversuch, der seit Oktober 2023 besteht. Laut Kölner Stadt-Anzeiger hat sich die Verkehrssituation in Ehrenfeld dadurch positiv verändert. Die Erhöhung der Verkehrssicherheit ist insbesondere für Radfahrer von Bedeutung, da die Anzahl der Unfälle mit ihnen gesunken ist, vor allem Dooring-Unfälle. Auch die Fußgänger profitieren von der Umwandlung in eine Anliegerstraße der Piusstraße.
Die Ergebnisse dieses Verkehrsversuchs werden im Mai 2025 vorgestellt, wobei die Pläne der Verwaltung vorsehen, das Konzept langfristig als Dauereinrichtung zu etablieren. Ebenso berichtete der Verkehrsdezernent Ascan Egerer von einem gesunkenen Verkehr auf der Venloer Straße, unterstützt durch Geschwindigkeitsmessungen, die eine klare Abnahme des Tempos zeigen.
Verkehrssicherheit und Entwicklungen
Im Rahmen des Projektes wurde festgestellt, dass der Verkehr an 27 Kreuzungen und 15 weiteren Stellen zwischen 2022 und 2024 deutlich verringert hat. Diese Veränderungen sind nicht zuletzt auf Umbauarbeiten und die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen, die ebenfalls zu einem Rückgang des Verkehrs auf angrenzenden Straßen wie der Vogelsanger Straße und Subbelrather Straße führten. Dabei wurde eine minimale Erhöhung der Unfälle mit Fußgängern dokumentiert, was möglicherweise eine Folge des gesunkenen Verkehrs ist.
Die ADFC hebt hervor, dass die Novellierung der Straßenverkehrsordnung (StVO) im April 2020 den Rahmen für solche Verkehrsversuche erheblich erleichtert hat. Insbesondere müssen keine besonderen örtlichen Gefahrenlagen mehr nachgewiesen werden, um erprobende Maßnahmen einzuführen. Stattdessen genügt eine sachgerechte und überzeugende Begründung. Das Ziel ist es, die Straßenräume für schwächere Verkehrsteilnehmer sicherer zu gestalten.
Laut einer Studie zur Verkehrssicherheit sind 55 Prozent der innerörtlichen Unfälle in Deutschland Fußgänger und Radfahrer betroffen. Dies unterstreicht die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit, insbesondere in städtischen Zonen wie Ehrenfeld. Während die Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit oft nicht als Hauptfokus der Verkehrsversuche gelten, können sie dennoch wesentliche Nebeneffekte zeigen.
Ausblick für die Zukunft
Die Entwicklung auf der Venloer Straße könnte langfristige positive Effekte auf die Gastronomie und das Dienstleistungsgewerbe haben, da erste Erkenntnisse nahelegen, dass diese Bereiche von einem sichereren und attraktiveren Straßenumfeld profitieren können. Wissenschaftler empfehlen jedoch, die Kundenanzahl und Umsätze kontinuierlich zu beobachten.
Insgesamt zeigt sich, dass die Kölner Verkehrsversuche, angestoßen durch die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen, ein erfolgreiches Beispiel für Städteplaner darstellen können. In Anbetracht der positiven Ergebnisse wird empfohlen, auch weitere Straßen in Köln auf ähnliche Weise zu gestalten, um die Lebensqualität und Sicherheit im urbanen Raum nachhaltig zu erhöhen. Daher bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Ehrenfeld und andere geplante Projekte entwickeln werden.
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