Weltkriegsbombe im Industriegebiet: Bewohner evakuiert!

Lichtenau, Deutschland - Am 25. April 2025 wurde im Industriegebiet Lichtenau im Kreis Rastatt eine 250 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe entdeckt. Dieser Vorfall ereignete sich während Bauarbeiten, wie bnn.de berichtet. Die Polizei bestätigte den Fund und kündigte den Einsatz des Kampfmittelbeseitigungsdienstes an, um die Bombe zu entschärfen. Die Entschärfung ist für den Abend des gleichen Tages geplant. Bereits zuvor war eine Evakuierung im Umkreis von 300 Metern um den Fundort abgeschlossen, wobei etwa 30 Menschen ihre Häuser verlassen mussten.

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst spielt eine entscheidende Rolle, wenn es um die Beseitigung von Resten aus Kriegshandlungen geht. In Deutschland sind die Aufgaben auf die zivile und militärische Kampfmittelbeseitigung aufgeteilt. Die zivile Beseitigung ist durch die „Kampfmittelverordnung“ geregelt, jeder Bundesland hat eigene Kampfmittelräumdienste, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Nachdem der Zweite Weltkrieg endete, übernahmen zunächst die alliierten Besatzungsmächte diese Aufgabe, bevor sie an die Bundesländer überging.

Fehlalarme und Herausforderungen

Bevor es zu dem aktuellen Vorfall kam, gab es am 23. April 2025 in Böblingen einen Fehlalarm an der A81. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst wurde alarmiert, weil Rosteinschlüsse im Boden den Verdacht auf eine Weltkriegsbombe erweckten. Das Regierungspräsidium Stuttgart bezeichnete diese Rosteinschlüsse als „extrem selten“. Kurz vor der geplanten Entschärfung stellte sich heraus, dass sich keine Bombe im Boden befand, was die Anspannung in der Region vorübergehend linderte, aber auch die Herausforderungen und Unsicherheiten der Kampfmittelbeseitigung unterstreicht.

Die Aufgaben der Kampfmittelbeseitigung sind vielfältig und erfordern eine gründliche historische Erkundung sowie die Berücksichtigung von verschiedenen Faktoren wie der Lage und den Bodenverhältnissen der Kampfmittel. Neben der Identifizierung und Bergung von Kampfmitteln ist auch die gezielte Entschärfung oder Sprengung vor Ort erforderlich, wenn die Kampfmittel nicht handhabungsfähig sind. Nach der Bergung werden die Kampfmittel zu Zwischenlagern transportiert, wo sie zerlegt und vernichtet werden.

In Deutschland werden die Kosten für die zivilen Kampfmittelbeseitigungsmaßnahmen zwischen Grundstückseigentümern, Bundesländern und dem Bund aufgeteilt. Eine zentrale Stelle für die Dokumentation und Qualitätssicherung ist das Niedersächsische Landesamt für Bau und Liegenschaften, welches auch als Leitstelle des Bundes für die Kampfmittelräumung fungiert.

Der Vorfall in Lichtenau ist ein eindringliches Beispiel dafür, dass die Vergangenheit auch in der Gegenwart immer noch gefährliche Spuren hinterlässt. Während die Bevölkerung vorübergehend evakuiert wurde, bleibt die Arbeit der Experten gefragt, um solche Bedrohungen sicher und effizient zu beseitigen.

Details
Vorfall Notfall
Ursache Weltkriegsbombe im Industriegebiet, Fehlalarm
Ort Lichtenau, Deutschland
Verletzte 30
Quellen