Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland steigt – besonders bei älteren Frauen!
Deutschland - Im Jahr 2024 wurden in Deutschland insgesamt 106.000 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet, was einem leichten Anstieg von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Laut Welt zeigt sich ein besonders markanter Anstieg bei Frauen über 35 Jahren, die 29 Prozent der Abbrüche ausmachten. Dies steht im Kontrast zu jüngeren Frauen, von denen 70 Prozent zwischen 18 und 34 Jahren alt waren.
Besonders bemerkenswert ist der Anstieg in den Altersgruppen: Bei Frauen zwischen 35 und 39 Jahren gab es eine Zunahme von 31 Prozent, während die Gruppe der 40- bis 44-Jährigen um 23 Prozent zunahm. Im Vergleich dazu sind die Abbrüche bei den 15- bis 17-Jährigen um 14 Prozent und bei den 20 bis 24-Jährigen um 8 Prozent zurückgegangen. Diese demografischen Trends werfen Fragen nach den Entscheidungsgründen auf, obwohl es an konkreten Erkenntnissen dazu mangelt.
Gängige Methoden und Indikationen
Die häufigste Methode für Schwangerschaftsabbrüche stellt die Absaugmethode dar, die in knapp der Hälfte der Fälle angewandt wurde. Weitere 41 Prozent der Abbrüche erfolgten mittels des Medikaments Mifegyne. In Bezug auf die Gründe für die Abbrüche ergab eine Analyse der Daten von 2023, dass 96 Prozent der Fälle aus sozialen Indikationen und nur 4 Prozent aufgrund medizinischer oder kriminologischer Indikationen stattfanden, wie Profemina berichtet.
Die Beratungsregelung sieht vor, dass ein Schwangerschaftsabbruch nur nach verpflichtender Beratung bis zur 12. Woche möglich ist, und fast 96 Prozent der legalen Abbrüche in Deutschland wurden im Rahmen dieser Regelung durchgeführt. Es ist für Frauen oft eine emotionale Herausforderung, da 95 Prozent derjenigen, die sich an Profemina wenden, gemischte Gefühle oder Verzweiflung empfinden.
Historische Perspektive
Im historischen Kontext ist anzumerken, dass im Jahr 2023 in Deutschland 106.218 Abtreibungen verzeichnet wurden, was einen Anstieg von 2,2 Prozent im Vergleich zu 2022 darstellt und die höchste Zahl seit 2012 darstellt. Dies deutet darauf hin, dass die Diskussion über Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland zunehmend komplexer wird, insbesondere unter dem Einfluss demografischer Veränderungen und sozialer Rahmenbedingungen.
Die Gründe für die Entscheidung zu einem Schwangerschaftsabbruch sind vielfältig. Laut den Erhebungen des Statistischen Bundesamtes ist die soziale Indikation die häufigste Motivation, während medizinische Gründe eine untergeordnete Rolle spielen. Dies untermauert die Erkenntnis, dass viele Frauen sich in schwierigen sozialen Situationen befinden, die eine Fortsetzung der Schwangerschaft für sie unhaltbar machen.
Diese Entwicklungen und Zahlen spiegeln die Notwendigkeit wider, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und die Unterstützungssysteme für Frauen in Schwangerschaftskonflikten zu stärken und auszubauen.
Details | |
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Vorfall | Abtreibung |
Ursache | medizinische Gründe, Sexualdelikten |
Ort | Deutschland |
Quellen |