Zoo Dortmund: Robben leiden im Übergangsbecken – Neubau verzögert sich!

Zoo Dortmund, Deutschland - Im Zoo Dortmund leben seit fast vier Jahren fünf Robben in einem provisorischen Übergangsbecken, das nicht für eine langfristige Haltung ausgelegt ist. Die Fertigstellung des neuen Robbenbeckens im Zoo wirft jedoch Fragen auf, da sich die Bauarbeiten über Jahre hinziehen und immer wieder Verzögerungen auftreten. Dies hat bereits zu Kritik von Tierschützern geführt, die die Bedingungen für die Tiere als bedenklich erachten. PETA und der Tierschutzbund äußern Bedenken hinsichtlich der aktuellen Lebensumstände der Robben, die in Süßwasser gehalten werden, trotz der gesundheitlichen Probleme, die dies verursachen kann. Der Zoo Dortmund plant, die neue Anlage zukünftig mit Salzwasser auszustatten. Wie Ruhr24 berichtet, halten die Betreiber das „Säugetiergutachten“ ein, erfüllen jedoch nur teilweise die geforderten Standards.
Ein zentrales Anliegen von Kritikern ist die Tiefe des Übergangsbeckens, das es den Robben nur ermöglicht, maximal zwei Meter zu tauchen. In freier Wildbahn können Seelöwen jedoch bis zu 200 Meter tief tauchen. Die neue Robbenanlage soll auch einen großen Schritt in Richtung artgerechter Haltung ermöglichen, doch einige Tierschützer sind skeptisch. Auch das Fehlen von Rückzugsmöglichkeiten und Sichtschutz wird bemängelt, was den Robben weitere Störungen bereiten könnte. Der Zoo Dortmund hingegen sieht die Vergesellschaftung von Kalifornischen Seelöwen und Südamerikanischen Seebären als pädagogisch wertvoll an.
Die neue Robbenanlage
Die neue Robbenanlage im Zoo Dortmund wird ein Becken mit einem Fassungsvermögen von rund 3 Millionen Litern Salzwasser umfassen. Geplant sind verschiedene Features, darunter Zuschauertribünen mit Platz für 250 Sitzplätze, spezielle Aufzucht- und Quarantänebecken sowie naturnah gestaltete Bereiche. Der Bau umfasst ein großes Schaubecken, das mit einer Tiefe von etwa 4 Metern eine zusätzliche Perspektive für die Besucher bietet. Im Innenbereich der Baustelle sind große Becken und eine Zuschauertribüne vorhanden, doch die Eröffnung der Anlage verzögert sich weiterhin aufgrund von Baumängeln und immer steigenden Kosten, einen festen Termin gibt es bisher nicht. Wie die Zoofreunde Dortmund berichten, sind die Räume für die Wassertanks und Pumpen bereits fertiggestellt.
Der Zoo betont, dass die Robben unter „engmaschiger zootierärztlicher Überwachung“ stehen und regelmäßig Trainingseinheiten erhalten. Sie stehen zudem unter ständiger Beobachtung durch die Tierpfleger, die auch die Bedeutung von sauberem Meerwasser und den Lebensstil der Robben erklären. Trotz positiver Aspekte bleibt der ethische Diskurs über die Haltung von Tieren in Zoos bestehen. Viele Tierschützer vergleichen Zoos mit Gefängnissen, da die Tiere in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt sind.
Ethik und Verantwortung in Zoos
In Deutschland gibt es rund 700 Zoos, Tierparks und Wildgehege, die jährlich von Millionen von Menschen besucht werden. Dabei ist die Diskussion über die artgerechte Haltung und den Schutz von Tierarten von zentraler Bedeutung. Zoos engagieren sich zunehmend für den Artenschutz, insbesondere bei bedrohten Arten. So werden erfolgreiche Zuchtprojekte durchgeführt, um die Tiere vor dem Aussterben zu bewahren, was einen wichtigen Rückhalt für den Naturschutz bietet. Nichtsdestotrotz gibt es kritische Stimmen, die die Bedingungen in vielen Zoos als unzureichend erachten und auf die psychischen Probleme hinweisen, die Tiere in Gefangenschaft entwickeln können, wie es in wissen.de thematisiert wird.
Die Entscheidung für einen Zoobesuch bleibt letztlich eine persönliche Abwägung. Während einige die erzieherischen Möglichkeiten und den Artenschutz als positives Argument anführen, ziehen andere die Erhaltung natürlicher Lebensräume und Abenteuerreisen in die Natur vor. Der im Zoo Dortmund geplante Neubau der Robbenanlage wird sicherlich auch weiterhin im Fokus der Diskussion über artgerechte Tierhaltung stehen und die Debatte um den Umgang mit Tieren in menschlicher Obhut anheizen.
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Ort | Zoo Dortmund, Deutschland |
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