Antisemitismus in der EU: Juden verstecken Identität aus Angst

Antisemitismus in der EU: Eine Umfrage zeigt beunruhigende Trends auf

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter rund 8.000 Juden in 13 EU-Staaten hat alarmierende Ergebnisse zutage gebracht. Laut der Umfrage verstecken viele Juden in der EU aus Angst vor Angriffen ihre Identität. Ein Drittel der Befragten meidet jüdische Veranstaltungen oder Orte, weil sie sich bedroht fühlen. Darüber hinaus gaben 80% der Befragten an, dass der Antisemitismus in ihren Ländern in den letzten fünf Jahren zugenommen habe.

Internet-Hass-Kommentare als Treiber des Antisemitismus

Ein wesentlicher Beweggrund für diese Entwicklung sind Hass-Kommentare im Internet, die von 37% der Befragten als Ursache für Belästigungen aufgrund ihrer jüdischen Identität genannt wurden. Die FRA-Direktorin Sirpa Rautio warnt vor einer „Welle des Antisemitismus“ in Europa, die auch durch den Nahostkonflikt angeheizt wird.

Deutschland: Keine Ausnahme von antisemitischen Tendenzen

Auch in Deutschland sind die Ergebnisse besorgniserregend. 80% der Befragten haben zumindest gelegentlich auf das Tragen jüdischer Symbole in der Öffentlichkeit verzichtet. Neun Prozent gaben an, in den letzten fünf Jahren angegriffen worden zu sein, was eine der höchsten Raten in der Umfrage darstellt. Darüber hinaus haben 51% der Befragten darüber nachgedacht, aufgrund von Antisemitismus auszuwandern. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Bekämpfung von Antisemitismus.

Aufruf zum besseren Schutz jüdischer Bürger

Die EU-Agentur für Grundrechte hat dazu aufgerufen, bestehende Aktionspläne gegen Antisemitismus konsequent umzusetzen. Insbesondere die Bekämpfung von antijüdischen Äußerungen im Internet ist von großer Bedeutung. Um die Ängste der Betroffenen zu mindern, müssen Investitionen in den Schutz jüdischer Bürger verstärkt werden, um ein sicheres Umfeld für alle zu gewährleisten.

NAG