Notruf-Ring aus Villingen: Sicherheit für Frauen im Alltag!

Villingen-Schwenningen, Deutschland - In einem bedeutenden Schritt für die persönliche Sicherheit hat das Start-up unter Leitung von David Jakubowicz und Anastasia Merz einen innovativen Notruf-Ring entwickelt. Das Projekt, das die Unterstützung des Hahn-Schickard-Instituts in Villingen-Schwenningen erhielt, zielt darauf ab, Träger in potenziell gefährlichen Situationen, wie beim Ausgehen oder auf dem Heimweg, abzusichern. Das elegante Design des Rings soll Nutzer nicht an typische technische Geräte erinnern, sondern ansprechend und unauffällig wirken.
Die Idee für den Notruf-Ring entstand in der Düsseldorfer Altstadt, inspiriert durch Berichte von belästigten Freundinnen. Ursprünglich wurde eine Entwicklungszeit von sechs Monaten und Kosten von etwa 1000 Euro für den Prototypen eingeplant. Tatsächlich dauerte die Entwicklung jedoch 1,5 Jahre für das Design und insgesamt drei Jahre für einen funktionsfähigen Ring.
Technologie und Funktionalität
Besonders hervorzuheben ist der Mechanismus zur Alarmierung: Durch einen Knopfdruck kann der Träger Freunde oder Verwandte alarmieren. Der Ring überträgt dabei Standortdaten via Bluetooth an eine Sicherheits-App. Ein entscheidendes Merkmal ist der wasserdichte Knopf auf der Innenseite des Rings, der so gestaltet ist, dass er Fehlalarme minimiert. Um dies zu erreichen, muss der Nutzer den Knopf tief mit dem Fingernagel drücken. Sollte dennoch ein Fehlalarm ausgelöst werden, kann dieser innerhalb von 10 Sekunden über die App abgestellt werden.
Der Notruf-Ring enthält rund 60 elektronische Komponenten, wovon viele mikroskopisch klein sind. Zudem verfügen die Nutzer über eine externe Ladeeinheit, ähnlich wie bei In-Ear-Kopfhörern, die ebenfalls einen Alarmton erzeugen kann. Jürgen Merz vom Hahn-Schickard-Institut unterstützt das Projekt mit Fachwissen in Messtechnik und Elektronik.
Der dringende Bedarf an Sicherheit
Eine Studie des Bundeskriminalamtes aus dem Jahr 2020 zeigt, dass etwa 40% der Frauen nachts nicht das Haus verlassen möchten und 44% bestimmte Orte meiden. Diese Zahlen verdeutlichen den gesellschaftlichen Bedarf an Lösungen zur Verbesserung der Sicherheit im öffentlichen Raum. In diesem Kontext wird auch das EU-geförderte Projekt SHIELD4CROWD erwähnt, das Sicherheitsbedrohungen im öffentlichen Raum identifiziert und innovative Lösungen zur Verbesserung des Schutzes entwickelt. Schwerpunkte liegen unter anderem auf der Bekämpfung von Messerangriffen und dem Schutz vor städtischen Unruhen.
Das Projekt SHIELD4CROWD bringt Innenministerien, Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel sowie Sicherheitsfachleute zusammen, um zehn sicherheitsbezogene Anwendungsfälle zu entwickeln. Die Erkenntnisse aus diesem interdisziplinären Ansatz sollen als Orientierung für zukünftige Auftragsvergabeverfahren dienen und die Entwicklung innovativer Technologien in der Sicherheitstechnik fördern. In Anbetracht der fortschreitenden Herausforderungen im Bereich der öffentlichen Sicherheit ist die Kombination aus technologischem Fortschritt und einer verstärkten Zusammenarbeit wichtiger denn je.
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Ort | Villingen-Schwenningen, Deutschland |
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