Waffenverbot in Frankfurt: Polizei beschlagnahmt Messer im Partyviertel!
Alt-Sachsenhausen, Frankfurt am Main, Deutschland - Im Frankfurter Ausgehviertel Alt-Sachsenhausen gilt seit einigen Monaten ein zeitweises Waffenverbot, das an Freitagen und Samstagen von 20 bis 6 Uhr in Kraft tritt. Bei Kontrollen am vergangenen Samstagabend stellte die Polizei mehrere Messer sicher. Die sichergestellten Waffen umfassten ein Springmesser, drei Einhandmesser und ein Neck-Knife. Gegen die Besitzer der Messer wurden entsprechende Verfahren eingeleitet, und die Polizei sprach Platzverweise für das Kneipenviertel aus. FAZ berichtet, dass …
Verstöße gegen das Waffenverbot können als Ordnungswidrigkeit geahndet werden, wobei Bußgelder von bis zu 10.000 Euro drohen. Das Mitführen von Waffen und Messern mit einer Klingenlänge von mehr als vier Zentimetern ist in dieser Zone ausdrücklich untersagt. Zudem gilt eine ähnliche Regelung im Frankfurter Bahnhofsviertel, wo das Waffenverbot rund um die Uhr und an allen Tagen der Woche besteht. FNP informiert über die genauen Regelungen.
Ausweitung der Verbotszonen
Ab dem 1. Januar 2025 wurde im Bahnhofsviertel und rund um den Hauptbahnhof ein umfassendes Waffenverbot eingeführt. Zuvor war das Verbot zeitlich eingeschränkt und galt nur nachts zwischen 20 und 5 Uhr. Diese Ausweitung erfolgt als Reaktion auf einen Anstieg der Gewalt und wurde einen Monat später als ursprünglich geplant umgesetzt, nachdem die Stadt auf eine Verordnung des Landes warten musste. Sicherheitsdezernentin Annette Rinn (FDP) bestätigte, dass die Stadt für die Umsetzung bereit war, jedoch auf die Anordnungen des Landes angewiesen war.
Die Verschärfung der Sicherheitsgesetze, die nach dem Terroranschlag von Solingen im August 2024 beschlossen wurden, brachte die Ausweitung des Verbots. Bis zum 1. November 2023, als das Waffenverbot im Bahnhofsviertel in Kraft trat, wurden bereits 80 Waffen sichergestellt, darunter 66 Messer. Im Schnitt wird alle vier Tage eine Waffe im Bahnhofsviertel gefunden. Tagesschau erläutert den Kontext der Gesetze.
Kritik und Diskussionen
Experten diskutieren intensiv über die Wirksamkeit von Waffenverbotszonen. Einige sind skeptisch und sehen in diesen Regelungen lediglich eine Symbolpolitik, während andere der Meinung sind, dass sie zur Senkung von Tötungsdelikten beitragen können. In Stuttgart beispielsweise berichtete Ordnungsbürgermeister Clemens Maier, dass seit der Einführung einer Waffenverbotszone im Februar 2023 die Anzahl beschlagnahmter Waffen gestiegen ist, was eine positive Entwicklung zeigen könnte.
Allerdings äußerte der Linken-Stadtrat Luigi Pantisano Bedenken, dass die Verbotszonen gezielt junge Männer mit Migrationsgeschichte kriminalisieren. Zudem fordern Experten wie Dirk Baier, Professor für Kriminologie, neben den Waffenverboten auch umfassendere Maßnahmen, darunter soziale Prävention und Gewaltpräventionsprogramme in Schulen, um der Gewaltkriminalität nachhaltig entgegenzuwirken.
Details | |
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Vorfall | Waffenvergehen |
Ort | Alt-Sachsenhausen, Frankfurt am Main, Deutschland |
Quellen |