Neuer Aufbruch: Großbritannien und EU schließen historisches Abkommen!

EU und Großbritannien erreichen bedeutendes Abkommen zur Neuausrichtung ihrer Beziehungen nach dem Brexit am 19. Mai 2025.
EU und Großbritannien erreichen bedeutendes Abkommen zur Neuausrichtung ihrer Beziehungen nach dem Brexit am 19. Mai 2025. (Symbolbild/NAG)

London, Großbritannien - Am 19. Mai 2025 haben die EU und Großbritannien ein bedeutendes Abkommen zur Neuausrichtung ihrer Beziehungen nach dem Brexit erzielt. Dies stellt den ersten Gipfel seit dem formellen Austritt Großbritanniens aus der EU im Januar 2020 dar. Bei diesem Treffen, an dem unter anderem der britische Premierminister Keir Starmer, EU-Ratspräsident António Costa und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teilnahmen, wurden verschiedene Themenfelder erörtert, die von Verteidigung und Sicherheit bis zu Fischerei und Lebensmittelkontrollen reichen. Laut Tagesschau gilt diese Einigung als die bedeutendste Neuausrichtung seit dem Brexit.

Starmer betonte die Notwendigkeit pragmatischer Lösungen, um das Leben der Briten zu verbessern, während Costa die Einigung als „neues Kapitel“ in den Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien würdigte. Von der Leyen hob die Dringlichkeit der Zusammenarbeit in Zeiten globaler Instabilität hervor, insbesondere im Kontext des Krieges in der Ukraine. Diese geopolitischen Spannungen haben die Annäherung zwischen den beiden Seiten maßgeblich beeinflusst, so der ZDF.

Sicherheits- und Verteidigungspakt

Ein zentrales Element des Abkommens ist ein Sicherheits- und Verteidigungspakt, der den britischen Unternehmen die Teilnahme an EU-Rüstungsprojekten ermöglicht. Dieser umfasst einen Wiederaufrüstungsfonds von 150 Milliarden Euro. Neben der militärischen Zusammenarbeit soll auch die Kommunikation über irreguläre Migration intensiviert werden. Geplant ist ein gemeinsamer Schutz kritischer Infrastruktur sowie eine Kooperation im Bereich der Sicherheit im Weltall, berichtete der Kurier.

Die Verhandlungen vor dem Gipfel waren intensiv, insbesondere die Gespräche über die Fischereirechte, die lange umstritten waren. Letztendlich wurde eine Einigung erzielt, die es europäischen Fischern ermöglicht, bis 2026 in britischen Gewässern zu fischen; nachfolgend wird diese Regelung für weitere zwölf Jahre gelten. Zudem wird die Bürokratie für Lebensmittelimporte aus Großbritannien auf unbestimmte Zeit gelockert, was eine positive Nachricht für die Handelsbeziehungen darstellt.

Jugendmobilität und zukünftige Zusammenarbeit

Ein weiterer strittiger Punkt ist die Jugendmobilität, die in dem Abkommen lediglich allgemein umrissen wird. Konkrete Details sollen in zukünftigen Verhandlungen geklärt werden. Großbritannien könnte einem begrenzten Jugendmobilitätsprogramm zustimmen, was möglicherweise eine Beteiligung am Erasmus+-Programm einschließt. Dabei bleibt Großbritannien strikt bei seinen „roten Linien“: Ein Beitritt zur Zollunion oder eine Freizügigkeit des Personenverkehrs sind ausgeschlossen, wie auch der ZDF berichtet.

Obwohl eine Mehrheit der Briten die Brexit-Entscheidung bedauert, zeigen Umfragen, dass der Wunsch nach einem Wiedereintritt in die EU gering bleibt. Unter Premierminister Starmer scheint sich Großbritannien jedoch wieder stärker der EU, insbesondere zu Ländern wie Frankreich und Deutschland, zuzuwenden. Diese vielschichtige Beziehung wird durch die aktuellen geopolitischen Herausforderungen weiter kompliziert, während Großbritannien gleichzeitig enge Zusammenarbeit mit den USA und Polen sucht, um die Reaktionen auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu koordinieren.

Details
Ort London, Großbritannien
Quellen