Revolution an Hochschulen: KI-Projekt der JGU mit 400.000 Euro gefördert

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz startet ein EU-Projekt zur Integration von KI in die Hochschullehre, gefördert mit 400.000 Euro.
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz startet ein EU-Projekt zur Integration von KI in die Hochschullehre, gefördert mit 400.000 Euro. (Symbolbild/NAGW)

Revolution an Hochschulen: KI-Projekt der JGU mit 400.000 Euro gefördert

Mainz, Deutschland - Am 16. Mai 2025 wurde ein neues EU-Projekt angekündigt, das den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Hochschullehre fördern soll. Unter dem Namen „AI in Higher Education: AI-Powered teaching guidance for Educators“ wird das Projekt vom Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) koordiniert. Die Initiative setzt sich zum Ziel, den verantwortungsvollen und effektiven Einsatz von KI in der Hochschulbildung zu unterstützen und erhält eine Förderung in Höhe von 400.000 Euro durch die Europäische Union.

Das Projekt, das im Rahmen des Erasmus+ Förderprogramms für „Cooperation Partnerships“ läuft, wird bis Juni 2027 umgesetzt und besteht aus mehreren Partnerinstitutionen aus Italien, Griechenland, Rumänien, Polen und der Tschechischen Republik. Ein zentrales Ziel ist die Entwicklung innovativer Konzepte, Weiterbildungsformate und digitaler Ressourcen für Hochschullehrende, Pädagogikstudierende sowie Ausbilderinnen und Ausbilder.

Fokus auf Didaktik und Ethik

Ein wesentlicher Aspekt des Projekts ist der didaktisch reflektierte Umgang mit KI-gestützten Lehr- und Lernmethoden. Besonders betont wird die Entwicklung eines praxisnahen Leitfadens, der sich mit den ethischen Aspekten der KI-Nutzung auseinandersetzt. Um die Vielfalt der Themen abzudecken, sind auch modulare Trainingsangebote für Lehrende und eine offene Online-Dokumentensammlung mit multimedialen Materialien, wie Podcasts und Best-Practice-Beispielen, vorgesehen. Die Trainingsmaterialien werden zudem in die Landessprachen der Partnerinstitutionen übersetzt und in Multiplier Events präsentiert, um den Austausch zwischen verschiedenen Fachbereichen zu fördern.

Der Einsatz von KI in der Hochschulbildung ist durch die Veröffentlichung von ChatGPT im Jahr 2022 populär geworden. In einem Online-Seminar, das am 5. November 2024 stattfand, wurden positive Anwendungsmöglichkeiten sowie Herausforderungen thematisiert. Veranstaltet vom DAAD und dem ASEM Bildungssekretariat, diente das Seminar dem Austausch von Best Practices und der Diskussion über geeignete Tools für Lehrende und Studierende aus Europa und Asien. An dem Seminar nahmen 145 Teilnehmende teil, die über ihre Erfahrungen und die Chancen diskutierten, die KI für Lehr- und Lernprozesse bietet.

Vielfalt der Anwendungsbeispiele

Während des Seminars konnten Teilnehmer Beiträge aus verschiedenen Institutionen hören, darunter von Manan Singh von der O.P. Jindal Global University in Indien und Urszula Lis von der Warsaw University of Technology. Diese berichteten über den Einsatz von KI zur Erstellung von Texten, Präsentationen und Grafiken. Auch Lehrende, wie Professor Dr. Carlos Delgado Kloos von der Universidad Carlos III de Madrid, beschrieben die Vorteile KI-basierter Möglichkeiten zur Erstellung von Lehrmaterialien und zur Analyse von Studierendenarbeiten. Diese Diskussionen wurden von Ruben Janssens von der Ghent University geleitet, wobei Themen wie die Voraussetzungen für die KI-Nutzung, potenzielle Risiken sowie die Verbesserung der digitalen Kompetenzen von Studierenden und Lehrenden behandelt wurden.

Stefanie Engert vom DAAD hebt die Vielfalt der KI-Angebote hervor und die Notwendigkeit eines unabhängigen Forums für den Austausch von Ideen und Informationen. Auf der Website des ASEM Bildungssekretariats sind eine Aufzeichnung des Seminars sowie eine Zusammenfassung der Ergebnisse verfügbar. Diese Entwicklungen spiegeln das Engagement wider, die Hochschulbildung durch den sinnvollen Einsatz von Technologien wie KI zu verbessern.

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OrtMainz, Deutschland
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