Bitcoin-Kurseinbruch: Mt.Gox-Gäubiger beeinflussen Marktlage
Neue Kryptowelt mit alten Problemen: Was steckt hinter dem Bitcoin-Absturz auf 55.000 Dollar?
Die Welt des Bitcoins ist derzeit in Aufruhr, da der Kurs des Kryptogeldes drastisch gefallen ist. Nachdem der Preis auf Bitstamp am späten Mittwochabend noch über 60.000 US-Dollar lag, fiel er innerhalb von nur zwölf Stunden um etwa 5 Prozent. Aktuell wird Bitcoin bei ungefähr 55.000 US-Dollar gehandelt.
Der Grund für diesen drastischen Kurseinbruch wird von mehreren Analysten auf eine Ankündigung des Insolvenzverwalters der gescheiterten Kryptobörse Mt. Gox zurückgeführt. Bei dieser Ankündigung wurde bekannt gegeben, dass eine beträchtliche Menge an Bitcoins an die geschädigten Gläubiger ausgezahlt werden soll.
Nach dem Börsencrash von 2014, bei dem Anleger 850.000 BTC verloren, sollen nun 142.000 BTC zurückerstattet werden. Dieses Ereignis markierte das Ende von Mt.Gox, einst die größte Bitcoin-Börse weltweit, nachdem sie Insolvenz anmelden musste. Der Hackerangriff Ende Februar 2014 führte zu einer Vertrauenskrise für die gesamte Kryptowährung.
Gefahr eines Überangebots durch Mt.Gox-Gläubiger?
Es bleibt unklar, wie die ehemaligen Mt.Gox-Kunden mit ihren Bitcoin-Beständen umgehen werden. Sollten viele von ihnen ihre geretteten Bitcoins kurzfristig verkaufen wollen, könnte dies zu einem Überangebot auf dem Markt führen. Bisher haben die Marktbeobachter von Glassnode jedoch noch keine signifikanten BTC-Transfers verzeichnet.
Die Besorgnis über ein potentielles Bitcoin-Überangebot wird auch durch die Tatsache verstärkt, dass Strafverfolgungsbehörden eine große Menge an BTC beschlagnahmt haben, wie das Landeskriminalamt Sachsen, das im Januar etwa 50.000 Bitcoins im Zusammenhang mit der illegalen Plattform movie2k.to sicherte. Diese Behörden tauschen regelmäßig beschlagnahmte Bitcoins in traditionelle Währungen um.
Die negative Stimmung auf dem Kryptowährungsmarkt wird auch teilweise durch die US-Zentralbank Federal Reserve beeinflusst. Die Frage, wann und in welchem Ausmaß die Fed ihre Geldpolitik lockern wird, bleibt bislang unbeantwortet. Hohe Zinssätze bieten Anlegern viele lukrative Investitionsmöglichkeiten, was sich negativ auf den Kryptomarkt auswirkt. Sollten jedoch die Zinsen für traditionelle Anlagen sinken, könnten Kryptoinvestitionen an Attraktivität gewinnen.
Die Zukunft des Bitcoins und des gesamten Kryptomarktes bleibt vorerst ungewiss, da verschiedene Faktoren wie Mt.Gox-Rückzahlungen, Beschlagnahmungen von BTC und die Geldpolitik der Federal Reserve für Unsicherheit sorgen. Investoren und Marktbeobachter verfolgen gespannt die weitere Entwicklung in dieser turbulenten Zeit für Kryptowährungen.
– NAG