Modernisierung von Wärmezählern: Was bedeutet es für Sie?
Die Zukunft des Heizens: Wie die Digitalisierung die Wärmezähler verändert
Heizung und Warmwasser sind oft die größten Kostenfaktoren in deutschen Haushalten. Bisher erhielten Mieter nur eine jährliche Abrechnung, die oft lange auf sich warten ließ. Doch die Zeiten ändern sich, und zwar schneller als gedacht. Denn während digitale Stromzähler (Smart Meter) noch selten sind, sind bereits über drei Viertel der Wärmezähler in Mehrfamilienhäusern digital und fernauslesbar.
Was bedeutet das konkret? Zwar können die Daten theoretisch abgerufen werden, aber in fast der Hälfte der Wohnungen erhalten Mieter bisher keine monatlichen Verbrauchsinformationen. Das soll sich ändern. Denn die Idee dahinter ist, dass regelmäßige Informationen zu einem bewussteren Verbrauchsverhalten führen – was sich direkt in den monatlichen Berichten niederschlagen würde.
Die Verpflichtung zum Einbau digitaler Wärmezähler bis 2026 betrifft alle Immobilien mit zentraler Heiz- und Warmwasseranlage und mindestens zwei Wohneinheiten. Die Lebensdauer eines Zählers spielt dabei keine Rolle, was bedeutet, dass auch neue Zähler bald wieder ersetzt werden könnten.
Die Kosten für die jährliche Ablesung entfallen, aber andere Kosten kommen hinzu
Die Installation digitaler Zähler soll auch zur Energiewende im Gebäudesektor beitragen. Doch anders als bei umweltfreundlichen Heizungen scheint das Interesse hier größer zu sein. Die Kosten für die Hardware werden an die Mieter weitergegeben, was zusätzliches Geld kostet. Auf der anderen Seite sparen Vermieter die Kosten für die jährliche Ablesung durch Mitarbeiter, die oft aufwändig und ineffizient war.
Obwohl die Geräte selbst nicht teurer sind als analoge Zähler, können die monatlichen Kosten für den Informationsdienst bis zu fünf Euro betragen. Viele Unternehmen haben bereits umgerüstet und bieten die Informationen über interne Mieter-Apps an. Doch bleibt die Frage offen, ob die Mieter dadurch wirklich sparen oder sogar draufzahlen.
Neben den Kostenunterschieden je nach Heizungsart zeigt eine Untersuchung von Ista, wo die digitalen Zähler am weitesten verbreitet sind. In Sachsen sind 87 Prozent der Zähler digital, gefolgt von Hamburg (84 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (83 Prozent). Schlusslichter sind Bremen (71 Prozent), das Saarland (71 Prozent) und Baden-Württemberg (70 Prozent).
Es bleibt abzuwarten, ob die Digitalisierung der Wärmezähler tatsächlich zu Einsparungen führt oder ob die Kosten letztendlich auf die Mieter umgelegt werden.
– NAG