Wähungsabschwächung und politische Hürden nach französischer Parlamentswahl
Frankreichs unerwartetes Wahlergebnis und der Eurokurs
Das unerwartete Wahlergebnis in Frankreich hat die Finanzmärkte leicht beeinflusst, auch wenn der Eurokurs stabil geblieben ist. Am Montag sank der Euro im US-Handel leicht auf 1,0825 Dollar, nachdem er zwischenzeitlich bis auf 1,0845 US-Dollar gestiegen war. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzkurs auf 1,0835 Dollar fest. Ein Dollar kostete somit 0,9229 Euro.
Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, kommentierte den Wahlausgang in Frankreich als überraschend und komplex. Keine der politischen Lager erreichte eine absolute Mehrheit, was die Regierungsbildung erschweren könnte. Das Linksbündnis hat die meisten Abgeordneten gewonnen, gefolgt von dem Parteienbündnis der Mitte. Die rechtsnationale Partei „Rassemblement National“ belegte den dritten Platz. Eine klare Regierungsbildung ist angesichts dieser Fragmentierung unwahrscheinlich.
Die politische Hängepartie in Frankreich könnte sich auch auf die europäischen Finanzmärkte auswirken. Insbesondere das hohe Haushaltsdefizit des Landes wirft Unsicherheiten auf. Thomas Gitzel warnt davor, dass unabhängig vom Koalitionsszenario der Staatshaushalt zu den Verlierern gehören wird. Die EU sieht das Ergebnis der französischen Parlamentswahlen daher kritisch.
Das unerwartete Wahlergebnis in Frankreich verdeutlicht die politische Zersplitterung und die Unsicherheit in der europäischen Politik. Die Auswirkungen auf den Eurokurs sind bisher begrenzt geblieben, jedoch könnten langfristige wirtschaftliche Unsicherheiten die Stabilität der Gemeinschaftswährung gefährden.
– NAG