Weltfrieden oder Terror? Reuß Briefe an Putin im Fokus des Prozesses!

Im spektakulären Prozess gegen die mutmaßliche „Reichsbürger“-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß in Frankfurt stehen skandalöse Dokumente im Fokus. Unter diesen finden sich schrille Briefe an Präsident Wladimir Putin, in denen Reuß als „künftiges Staatsoberhaupt“ tituliert wird. Funktionale Identitätsausweise, die in Frakturschrift ausgefüllt sind, und Fantasieanträge für ein „Kompetenz-Team zur Herbeiführung des Weltfriedens“ werfen Fragen auf. Der Verteidiger von Reuß forderte, Putin als Zeugen zu laden, um über vermeintliche Kontakte nach Russland zu berichten. „Das Kaiserreich von 1918 ist nicht untergegangen“, behauptet Reuß und sieht sich selbst in der Rolle des diplomatischen Botschafters des „Deutschen Reichs“.

Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft wiegen schwer: Neun Beschuldigten wird die Bildung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen, mit dem Ziel eines politischen Umsturzes. Während der Prozess voranschreitet, bleiben die Proteste um die vermeintlichen Ziele der Gruppe weiterhin in der Luft. Reuß‘ Anwalt propagiert, dass sein Mandant keinen gewaltsamen Umsturz plante, sondern die Globalisierung seines „Reichs“ auf friedliche Weise forcieren wollte. Die Debatte um die rechtlichen Abgründe und die bizarren Ansprüche rund um eine „neue Regierung“ in Deutschland ist damit in vollem Gange, und die Dichte der Vorwürfe könnte für die Angeklagten zu einem schweren Urteil führen. Wie www.shz.de berichtet.