Traktor-Attacke in Neumarkt: 71-Jähriger zu fast vier Jahren Haft verurteilt

Ein Nachbarschaftsstreit eskaliert: Traktor-Attacke endet mit Haftstrafe

Ein 71-jähriger Landwirt aus Neumarkt wurde zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt, nachdem er seinen Nachbarn bei einem Traktor-Angriff schwer verletzt hatte. Dieser tragische Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die zunehmende Problematik von Nachbarschaftskonflikten, die in manchen Fällen zu Gewalt eskalieren.

Der Vorfall ereignete sich in einem Ortsteil von Parsberg, wo seit langem ein angespanntes Verhältnis zwischen den beiden Landwirten herrschte. Bei einer Auseinandersetzung zwischen den Männern setzte der Angeklagte seinen Traktor als Waffe ein, indem er den Transporter seines Nachbarn aus dem Weg schob und später den Frontlader mit Heuballen auf ihn lenkte, was zu schweren Verletzungen führte. Ein zwölfjähriger Junge im Transporter blieb unverletzt, jedoch geriet ein anderer Nachbar in Bedrängnis, als er versuchte, den Angreifer zu stoppen.

Das Gericht verurteilte den Landwirt wegen versuchten Totschlags, vorsätzlicher Körperverletzung und eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Trotz der strafmildernden Umstände wie dem Teilgeständnis des Angeklagten und seiner bisherigen Unbescholtenheit, fiel das Urteil hart aus, um ein deutliches Zeichen gegen solche gewalttätigen Aktionen zu setzen.

Ein weiterer wichtiger Punkt des Urteils war die Aberkennung des Führerscheins des Landwirts sowie das Verbot, in den nächsten drei Jahren eine Fahrerlaubnis zu erwerben. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Sicherheit in der Gemeinde zu gewährleisten und weitere Zwischenfälle zu verhindern.

Die Richter wiesen auf die Ernsthaftigkeit des Vorfalls hin und betonten die Notwendigkeit, Konflikte auf zivile Weise zu lösen, anstatt zur Gewalt zu greifen. Die Entscheidung des Gerichts ist ein wichtiges Signal an die Öffentlichkeit, dass aggressive Verhaltensweisen in Konfliktsituationen nicht toleriert werden.

Der Fall hat die Gemeinde Neumarkt erschüttert und die Bewohner dazu aufgerufen, Konflikte auf friedliche Weise zu lösen, um ähnliche tragische Ereignisse in Zukunft zu vermeiden. Die Sicherheit und das Wohlergehen aller Mitglieder der Gemeinschaft stehen dabei im Vordergrund.

Es bleibt abzuwarten, ob Staatsanwaltschaft und Verteidigung gegen das Urteil Einspruch einlegen werden. Die endgültige Entscheidung darüber steht noch aus.

08.07.24

NAG