Alarmierende Studie: Jeder Vierte Teenager leidet an Medienabhängigkeit!

Hamburg, Deutschland - Eine aktuelle Studie der DAK und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zeigt alarmierende Ergebnisse bezüglich der Mediennutzung von Teenagern in Deutschland. Mehr als ein Viertel der Jugendlichen hat einen riskanten oder sogar krankhaften Umgang mit sozialen Medien, wie Welt berichtet. Besonders besorgniserregend ist, dass fünf Prozent der Teenager als süchtig nach sozialen Medien gelten, was vergleichbare Effekte auf das Gehirn hat wie der Konsum von Cannabis oder Alkohol.

Die Studie legt nahe, dass 10- bis 17-Jährige eine fünf- bis fünfzigfache höhere Rate an problematischer Mediennutzung aufweisen im Vergleich zu riskantem Alkohol- oder Cannabiskonsum. Dies hat ernste Konsequenzen: Ein Kontrollverlust über das Medienverhalten kann zu erheblichen Leistungseinbrüchen in der Schule, sozialer Isolation sowie familiären Konflikten führen. Der Psychiater Prof. Rainer Thomasius warnt vor einem Anstieg von Suchtstörungen unter Jugendlichen. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Geschlechterunterschiede, denn bei Jungen zeigen 6 Prozent eine krankhafte Mediennutzung, während es bei Mädchen 3,2 Prozent sind.

Frühe Anzeichen und elterliche Verantwortung

Die Symptome einer krankhaften Nutzung sind oft nicht eindeutig von riskanter Nutzung abzugrenzen. Frühe Anzeichen sind häufig Leistungseinbrüche in der Schule und ein nachlassendes Interesse am Unterricht. Für eine offizielle Einstufung als krankhaft gilt, dass die Symptome über mindestens zwölf Monate anhalten. Eltern sind gefordert, frühzeitig einzugreifen: 40 Prozent der Eltern kümmern sich unzureichend um die zeitliche Einschränkung der Mediennutzung ihrer Kinder, und ein Viertel moderiert nicht die Inhalte, die ihre Kinder im Internet konsumieren.

Zusätzlich zeigt eine andere Studie der WHO, dass 11 Prozent der Jugendlichen Anzeichen eines problematischen Verhaltens in Bezug auf soziale Medien aufweisen, wobei Mädchen mit 13 Prozent stärker betroffen sind als Jungen (9 Prozent). Etwa 36 Prozent der Jugendlichen stehen ständig online mit Freunden in Kontakt, insbesondere 15-jährige Mädchen (44 Prozent).

Digitale Spiele und Schlafverhalten

Die Ergebnisse deuten weiter darauf hin, dass 34 Prozent der Jugendlichen täglich digitale Spiele spielen, und 22 Prozent verbringen an Spieltagen mindestens 4 Stunden damit. Hier sind 12 Prozent der Jugendlichen durch problematisches Spielverhalten gefährdet, wobei Jungen (16 Prozent) deutlich häufiger betroffen sind als Mädchen (7 Prozent). Problematische Mediennutzung, die suchtähnliche Symptome umfasst, wird zudem mit weniger Schlaf und späterem Zubettgehen in Verbindung gebracht.

Dr. Hans Henri P. Kluge von der WHO hebt die Dringlichkeit der Medienkompetenz hervor und empfiehlt Maßnahmen wie Altersbeschränkungen für soziale Medien. Dies wird von Dr. Natasha Azzopardi-Muscat unterstützt, die die Implementierung von Schutzmaßnahmen für Jugendlichen betont. Ein offener Dialog über digitales Wohlbefinden in Familien und Schulen sei entscheidend, um eine verantwortungsvolle Mediennutzung zu fördern.

Diese Studien verdeutlichen nicht nur die Herausforderungen, die soziale Medien für die psychische Gesundheit von Teenagern darstellen, sondern auch die Verantwortung der Eltern und Lehrer, um gesunde digitale Gewohnheiten zu fördern. Die WHO fordert erhöhte Investitionen in gesundheitsfördernde schulische Umgebungen und evidenzbasierte Programme zur Unterstützung der digitalen Kompetenzen.

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Ort Hamburg, Deutschland
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