Ehemalige Bundeswehrkraft fordert mehr Hilfe für traumatisierte Soldaten

Afghanistan, Afghanistan - Christore Viehweger, 70 Jahre alt, ist eine bemerkenswerte Persönlichkeit mit einer bewegten Vergangenheit. Nachdem sie zunächst für die Nationale Volksarmee (NVA) tätig war, fand sie ihren Weg zur Bundeswehr, wo sie in der Verwaltung arbeitete. Im Alter von 50 Jahren reiste sie erstmals nach Afghanistan, um humanitäre Hilfe zu leisten. Zusammen mit einer Bundeswehrärztin kümmerte sie sich um Waisenkinder und wurde aufgrund ihres Engagements als „Mutter Theresa von Kundus“ bezeichnet. Ihre Einsätze führten sie in eine von großer Armut geprägte Umgebung, in der sie mit Gefahren konfrontiert wurde, darunter Gefechte und Angriffe der Taliban.

Besonders eindrücklich waren die Erinnerungen an den Einschlag einer Rakete in einem Feldlager, der sich wie ein „kleines Erdbeben“ anfühlte. Diese Erlebnisse hinterließen bei Viehweger tiefe emotionale Narben, vor allem durch den Verlust von Kameraden im Gefecht. Diese traumatischen Erfahrungen tragen zu ihrer Kritik an der mangelnden psychologischen Unterstützung für Bundeswehrsoldaten bei. In den letzten Jahren gab es 60 tote Soldaten am Hindukusch, und Viehweger sieht die Notwendigkeit einer besseren Betreuung.

Psychische Belastungen und Unterstützung

Die Bilder des Ukraine-Kriegs haben Viehweger erneut in Angst versetzt, was die Herausforderungen für Veteranen verdeutlicht, die mit posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) kämpfen. Es ist alarmierend, dass ein Klinikaufenthalt, den sie benötigte, von einem Bundesamt abgelehnt wurde. Ihr Ehemann, ein ehemaliger NVA- und Bundeswehr-Offizier, kritisierte vehement die fehlende Empathie in den Amtsstuben und die daraus resultierenden Schwierigkeiten für Veteranen.

Die Gefahren solcher psychischen Erkrankungen sind nicht zu unterschätzen; im vergangenen Jahr gab es 26 Suizide von Soldaten. Viehweger warnt eindringlich vor den möglichen Folgen von PTBS, die in manchen Fällen sogar zu Gewalttaten führen können. Die Bundeswehr bietet zwar Informationsplattformen zur Unterstützung von Soldaten an, jedoch bleibt viel Raum für Verbesserungen in der praktischen Behandlung und Betreuung dieser oft vergessenen Kriegshelden. Weitere Informationen über psychische Erkrankungen von Soldaten finden sich auf der Website der Bundeswehr unter Bundeswehr.de.

Viehwegers Aussagen und Erlebnisse zeigen nicht nur die Herausforderungen, mit denen Veteranen konfrontiert sind, sondern auch die dringende Notwendigkeit, das Bewusstsein für ihre psychische Gesundheit zu schärfen. Sie fordert eine umfassendere Unterstützungssystematik für all jene, die im Einsatz waren und die Schrecken des Krieges erlebt haben. MDR berichtet weiter über die schwierige Situation der Veteranen und die Notwendigkeit von Veränderungen in der bestehenden Unterstützungsstruktur.

Details
Vorfall Gesundheitskrise
Ort Afghanistan, Afghanistan
Quellen