Kampf um Artenvielfalt: Sachsen will Feldhamster und Flussperlmuschel retten!

Die Sächsische Landesstiftung warnt vor Artensterben in Sachsen und setzt sich für den Schutz der Flussperlmuschel und Feldhamster ein.
Die Sächsische Landesstiftung warnt vor Artensterben in Sachsen und setzt sich für den Schutz der Flussperlmuschel und Feldhamster ein. (Symbolbild/NAG Archiv)

Sachsen, Deutschland - Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt warnt eindringlich vor dem fortschreitenden Artensterben, das auch Sachsen stark betrifft. Dies betrifft nicht nur Pflanzen, sondern auch Tiere, wobei die Flussperlmuschel besonders hervorgehoben wird. Diese Muschel kann bis zu 280 Jahre alt werden und steht im Zentrum von Wiederansiedlungsprojekten, die die Zukunftsfähigkeit Sachsens sichern sollen. Die Stiftung beteiligt sich zudem aktiv am Arbeitskreis Kooperativer Feldhamsterschutz Sachsen, dessen Ziel es ist, den nahezu ausgestorbenen Feldhamster wieder in seine angestammten Lebensräume zurückzuführen.

In den ländlichen Gebieten Sachsens besteht ein dringender Handlungsbedarf. Menschen werden aufgefordert, ihre Umgebung hamsterfreundlich zu gestalten. Interessanterweise finden gerade Diskussionen über mögliche Konflikte zwischen der Rückkehr der Feldhamster und den Wölfen statt. Feldhamster sind dämmerungs- und nachtaktiv und unterscheiden sich somit in ihrem Lebensstil von motorisierten Menschen. Dies könnte Hinweise auf schützenswerte Lebensräume geben, die wiederum die Biodiversität der Region fördern.

Globales Artensterben und lokale Auswirkungen

Das Artensterben ist jedoch kein lokales Phänomen, sondern ein globales Problem. Laut greenpeace.de hängen Nahrung, Wasser, Unterkunft, Energie, Gesundheit und das menschliche Wohlergehen direkt vom Erhalt der Biodiversität ab. Bisherige Maßnahmen zur Bekämpfung des Artensterbens haben nicht ausgereicht, um die dramatischen Verluste zu stoppen. Der Mensch hat durch seine Tätigkeiten wesentlich zur Zerstörung von Lebensräumen beigetragen. Schätzungen zufolge verschwinden täglich bis zu 150 Arten, was in direktem Zusammenhang mit der Lebensmittelproduktion steht.

Besonderer Fokus liegt hierbei auf der Landwirtschaft, die als größter Treiber der Naturzerstörung gilt. Intensive Landwirtschaft und Monokulturen haben nicht nur den Verlust an Artenvielfalt zur Folge, sondern auch die Bodendegradation. Albert-Schweitzer-Stiftung hebt hervor, dass über 90 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen der Tierhaltung und dem Anbau von Tierfutter dienen. Diese ungleiche Ressourcennutzung gefährdet grundlegend die biologischen Vielfalt sowie die Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele.

Stärkung der Biodiversität und Handlungsmöglichkeiten

Um aktiv gegen das Artensterben vorzugehen, sind umfassende politische und gesellschaftliche Maßnahmen erforderlich. Der Weltbiodiversitätsrat fordert ein Umdenken in der Landwirtschaft sowie in anderen Ressourcen-intensive Branchen, um die Biodiversität zu schützen. Außerdem können Einzelpersonen zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen, indem sie ihren Energieverbrauch ändern, nachhaltige Verkehrsmittel bevorzugen und ihren Fleischkonsum reduzieren. Eine Senkung des Fleischkonsums um 30 % in den OECD-Staaten könnte theoretisch 300.000 Quadratkilometer Ackerland freisetzen und somit eine erhebliche positive Auswirkung auf die Biodiversität haben.

Die Empfehlungen zur Umstellung auf Ökostrom und der Wechsel von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien sind ebenfalls wertvolle Schritte in die richtige Richtung. Letztendlich erfordert die Bekämpfung des Artensterbens eine starke Vernetzung auf internationaler Ebene, um erforderlich Veränderungsprozesse nachhaltig voranzubringen.

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Ort Sachsen, Deutschland
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