Lebensgefährliche Landminen: Syrien kämpft um Sicherheit nach dem Krieg
Idlib, Syrien - In Syrien ist die Gefahr durch Landminen und explosive Überreste des Krieges weiterhin akut. Ein erschütternder Vorfall ereignete sich vor vier Monaten, als Suleiman Khalil mit zwei Freunden Oliven erntete und auf eine Mine trat. Die Explosion verletzte sein linkes Bein schwer, während eine zweite Detonation sein rechtes Bein oberhalb des Knies abblies. Khalil konnte sich mit seinem Hemd einen Tourniquet anlegen und um Hilfe rufen. Ein nahegelegener Soldat hörte seinen Hilferuf und kam ihm zur Hilfe. Diese Geschichten sind Teil der tragischen Realität in einem Land, das nach dem Sturz von Bashar al-Assad am 8. Dezember 2024 mit den verheerenden Hinterlassenschaften eines jahrelangen Krieges kämpft. Laut Al Jazeera sind das die Gefahren, die Millionen von Zivilisten nach dem offiziellen Ende des Konflikts weiterhin bedrohen.
Die weitreichende Kontamination mit Landminen betrifft vor allem ehemalige Frontlinien, wie ländliche Gebiete in Idlib. Human Rights Watch (HRW) hat gewarnt, dass seit dem Fall des Assad-Regimes mindestens 600 Menschen, darunter 60 Kinder, durch solche explosives Material getötet oder verletzt wurden. Diese steigende Zahl von Opfern, die im Zusammenhang mit der Rückkehr von Vertriebenen in ihre Heimatorte steht, macht die Notwendigkeit von Sofortmaßnahmen deutlich. Berichten zufolge sind seit dem 8. Dezember 2024 allein 249 Menschen getötet und 379 verletzt worden, was eine beunruhigende Entwicklung darstellt.
Langfristige Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung
Die Gefahren durch Landminen und explosive Überreste haben nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf die Gesundheit von Individuen, sondern führen auch zu langfristigem psychologischem Trauma. Die Zivilisten sehen sich mit Vertreibung, Verlust von Eigentum und eingeschränktem Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen konfrontiert. Eine HRW-Studie belegt, dass viele Gebiete in Syrien weiterhin stark kontaminiert sind, was die Rückkehr und den Wiederaufbau enorm behindert. Freiwillige Teams versuchen zwar, die betroffenen Gebiete zu räumen, jedoch oft ohne die notwendige Ausbildung oder Ausrüstung.
Die Notwendigkeit einer nationalen Mine-Räumungsbehörde wird immer dringlicher. Human Rights Watch fordert eine zivil geführte Behörde, die in enger Zusammenarbeit mit dem UN-Minenaktionsdienst (UNMAS) arbeiten sollte. Diese Maßnahmen müssen dringend ergriffen werden, um die Sicherheit der Zivilbevölkerung zu gewährleisten.
Ein Appell für mehr Unterstützung
Darüber hinaus wird empfohlen, eine zentrale Datenbank für Überlebende der Landminenunfälle zu schaffen. Dies würde den Zugang zu spezialisierten Dienstleistungen für die Opfer verbessern und somit die medizinische und psychologische Hilfe erhöhen. Berichte zeigen, dass viele Betroffene nicht wissen, wie sie explosive Überreste melden sollen, was ihre Risiken zusätzlich erhöht.
Die internationale Gemeinschaft steht in der Verantwortung, die syrische Übergangsregierung bei der Schaffung von Strukturen zur Erfassung und Räumung von Landminen zu unterstützen. HRW hat dazu aufgefordert, die Räumungsaktivitäten und die Unterstützung für Überlebende zu intensivieren. Die Zeit drängt, um das gefährliche Erbe des Konflikts zu beseitigen und das Leben der Zivilbevölkerung zu sichern.
Insgesamt bleibt die Situation in Syrien alarmierend und erfordert sofortige internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung, um die Gefahren durch explosive Kriegsreste anzugehen, die weiterhin eine potenzielle Bedrohung für die Zivilbevölkerung darstellen. Die Human Rights Watch berichtet, dass umfassende Maßnahmen zur Minderung dieser Gefahren erforderlich sind, um die Rückkehr und den Wiederaufbau im Land zu ermöglichen.
Für weitere Informationen siehe Human Rights Watch und Landmine.de.
Details | |
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Vorfall | Landmine |
Ursache | Explosion |
Ort | Idlib, Syrien |
Verletzte | 379 |
Quellen |