Psychische Erkrankungen treiben Krankenstand in Neustadt weiter nach oben!

Neustadt, Deutschland - Der Krankenstand in Neustadt ist 2024 auf 4,5 Prozent gestiegen, ein Anstieg von 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Trend ist besonders besorgniserregend, da der Hauptgrund für die wachsenden Fehltage psychische Erkrankungen sind. Laut Rheinpfalz gingen im Jahr 2024 auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte insgesamt 1662,5 Fehltage zurück, was einer Erhöhung von 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die DAK-Chefin Melanie Foos hebt den dringenden Handlungsbedarf in Bezug auf den Krankenstand hervor.

Die Ausfalltage ergeben sich vor allem aus drei Hauptgruppen von Erkrankungen. Besonders auffällig ist der signifikante Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen um 55,7 Prozent, mit 343 Krankheitstagen pro 100 Beschäftigte im Vergleich zu 221 Tagen im Jahr 2023. Auch die Muskel-Skelett-Erkrankungen verzeichnen einen Rückgang von 314 auf 217 Krankheitstage, während Atemwegserkrankungen mit 368 Krankheitstagen pro 100 Beschäftigte ebenfalls einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellen.

Ursachen des Anstiegs

Ein größerer Überblick über den Krankenstand in Deutschland zeigt, dass dieser 2023 einen Rekordwert von 5,5 Prozent erreicht hat, wie Haufe berichtet. Über die Hälfte der Beschäftigten hatte mindestens eine Krankschreibung, wobei die häufigsten Ursachen Erkältungen, Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychische Erkrankungen sind. Der Anstieg der krankheitsbedingten Ausfälle um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist alarmierend.

Psychische Erkrankungen haben im Jahr 2023 zu 323 Fehltagen je 100 Beschäftigte geführt, was einem Anstieg von 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklungen sind oft auf die Wechselwirkungen zwischen privaten und beruflichen Faktoren zurückzuführen. Der DAK-Vorstandschef Andreas Storm betont, dass hohe Fehlzeiten die Arbeitsabläufe erheblich beeinträchtigen. Besonders in pflegenden Berufen wurden alarmierende Symptome wie Müdigkeit und Schlafstörungen beobachtet.

Handlungsbedarf im Gesundheitsmanagement

Um dem steigenden Krankenstand entgegenzuwirken, fordert Melanie Foos von der DAK eine Stärkung der Präventionsmaßnahmen, insbesondere am Arbeitsplatz. Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) sollte systematisch angelegt sein, um arbeitsbedingte Belastungen zu reduzieren. Unternehmen sind aufgerufen, proaktive Veränderungen im Gesundheitswesen und in der Personaleinsatzplanung vorzunehmen, um die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern. Dies wird auch von der BMAS unterstützt, die in ihrer Studie „Physische und Psychische Gesundheit in deutschen Betrieben“ den Zusammenhang zwischen Arbeitsqualität und wirtschaftlichem Erfolg untersucht hat.

Insgesamt zeigt sich, dass die psychische Gesundheit der Beschäftigten in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus gerückt ist. Die Pandemie hat diese Problematik nochmals verschärft, was notwendige Veränderungen in den Unternehmen und dem Gesundheitsmanagement umso wichtiger macht.

Details
Vorfall Gesundheitskrise
Ursache psychische Erkrankungen, Muskel-Skelett-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Erkältungen
Ort Neustadt, Deutschland
Quellen