Psychische Gesundheit von Kindern: Folgen der Pandemie noch spürbar!
Hamburg, Deutschland - Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen steht derzeit im Mittelpunkt intensiver Diskussionen. Eine aktuelle Untersuchung, die MDR zitiert, zeigt, dass die Folgen der Corona-Pandemie sowie anderer globaler Krisen anhaltende Ängste und psychische Beeinträchtigungen bei jungen Menschen erzeugt haben. Experten weisen darauf hin, dass nicht alle psychischen und psychosomatischen Erkrankungen ausschließlich auf die Pandemie zurückzuführen sind; vielmehr sind vielfältige Einflussfaktoren im Spiel.
Die COPSY-Studie, durchgeführt vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, befasst sich umfangreich mit den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und anderer Krisen auf die psychische Verfassung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. In der Studie nahmen insgesamt 2.865 Familien teil, und die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Pandemie die psychische Gesundheit erheblich beeinträchtigt hat. 21% der jungen Menschen berichten von anhaltenden Beeinträchtigungen ihrer Lebensqualität, was die dringliche Notwendigkeit für therapeutische Angebote verdeutlicht.
Ergebnisse der COPSY-Studie
Die COPSY-Studie, unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer und Dr. Anne Kaman, verfolgt das Ziel, Einflussfaktoren auf die psychische Gesundheit zu identifizieren sowie Präventions- und Interventionsansätze zu entwickeln. Erste Befragungen fanden bereits im Mai und Juni 2020 statt und umfassten über 1.000 Kinder und Jugendliche sowie 1.500 Eltern. Aktuelle Daten deuten darauf hin, dass etwa 30% der Befragten während der Pandemie psychische Auffälligkeiten zeigten, die sich zwar verringert haben, aber dennoch aktuell bei 22% liegen – ein Anstieg von 5% gegenüber den Werten vor der Pandemie.
Dr. Englert, ein Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, betont, dass schwere psychosoziale Belastungen besonders bei Kindern aus benachteiligten Verhältnissen zu beobachten sind. Während die Lebensqualität 2022 und 2023 eine positive Entwicklung verzeichnete, stagnierte sie im Herbst 2024. Insbesondere die Sorgen über Krisen wie Krieg, wirtschaftliche Unsicherheiten und Klimawandel haben zugenommen und belasten die jungen Menschen zunehmend. Im Herbst 2024 äußerten 72% der Kinder Sorgen wegen globaler Konflikte.
Tipps für Familien
Umso wichtiger ist es, dass Eltern und Kinder in diesen belastenden Zeiten offen miteinander kommunizieren. Dr. Englert empfiehlt, gezielt Zeit für Gespräche zu schaffen, um den Sorgen und Ängsten der Kinder Gehör zu schenken. Es ist entscheidend, den Rückzugsbedürfnissen der Kinder etwas entgegenzusetzen, um ein gesundes emotionales Klima in den Familien zu fördern.
Insgesamt zeigt die COPSY-Studie nicht nur die Herausforderungen auf, mit denen Kinder und Jugendliche konfrontiert sind, sondern bietet auch wertvolle Erkenntnisse und Empfehlungen für den Umgang mit der psychischen Gesundheit junger Menschen in Krisenzeiten. Die Studie wird in nationalen und internationalen Fachzeitschriften dokumentiert und wird sicherlich auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Forschung spielen. Weitere Details über die COPSY-Studie sind unter UKE verfügbar.
Details | |
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Vorfall | Krisen |
Ursache | Corona-Pandemie, globale Krisen |
Ort | Hamburg, Deutschland |
Quellen |