Schopper plant neue Regeln: Handynutzung an Schulen bald strenger?
Baden-Württemberg, Deutschland - In den Schulen Baden-Württembergs steht eine grundlegende Veränderung in der Handynutzung bevor. Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) kündigte an, dass sie in Kürze strengere Regelungen für die private Nutzung von Handys an Schulen einführen möchte. Derzeit haben fast alle Schüler ein Handy, und die Nutzung variiert stark je nach Schule. Schopper betont, dass der Schutz von Kindern und Jugendlichen im Vordergrund stehen muss, insbesondere angesichts der nachweislich negativen Einflüsse von Smartphones auf Konzentration, Lernvermögen und mentale Gesundheit.
Insbesondere äußerte sie Bedenken gegenüber Cybermobbing und emotionaler Vereinsamung, die durch Handynutzung begünstigt werden können. Daher plant das Ministerium eine schulgesetzliche Regelung mit klaren Leitplanken, um die private Nutzung von Handys deutlich einzuschränken. Herkömmlicherweise können Schulen selbst entscheiden, ob sie die Handynutzung in den Pausen verbieten, was zu einer uneinheitlichen Regelung führt, die Schopper als problematisch erachtet.
Medienbildung und Kinder- und Jugendschutz
Trotz der angestrebten Einschränkungen der privaten Handynutzung hebt Schopper die Bedeutung von Medienbildung hervor. Sie sieht es als wichtig an, dass Lehrer den Schülern eine sinnvolle Nutzung von digitalen Medien im Unterricht beibringen. Überdies fordert sie einen wirksameren Kinder- und Jugendschutz außerhalb der Schulen. In diesem Zusammenhang kritisiert sie die unzureichenden Alterskontrollen für schädliche Inhalte, die ohne Ausnahme von Kindern aufgerufen werden können.
Diese Problematik wird durch aktuelle Berichte von Fachleuten wie Dr. Hans Henri P. Kluge von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt. Laut einer Studie der WHO zeigen 11 % der Jugendlichen Anzeichen eines problematischen Verhaltens im Zusammenhang mit sozialen Medien, wobei Mädchen mit 13 % häufiger betroffen sind als Jungen mit 9 %. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit, altersgerechte und geschlechtersensible Interventionen zu entwickeln, um den Jugendlichen positive digitale Erfahrungen zu ermöglichen und Risiken zu minimieren.
Handlungsdruck für die Bundesregierung
Schopper appelliert zudem an die neue Bundesregierung, sich verstärkt mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Der Bedarf an einem offenen Dialog über das digitale Wohlbefinden in Familien und Schulen ist größer denn je. Die WHO fordert mehr Investitionen in gesundheitsfördernde schulische Umgebungen und evidenzbasierte Programme und ruft zur Schulung von Pädagogen und Gesundheitsfachkräften auf, um digitale Kompetenzen zu unterstützen.
In Anbetracht dieser Herausforderungen ist es dringend erforderlich, dass sowohl Schulen als auch Politiker proaktive Maßnahmen ergreifen, um Kinder und Jugendliche in ihrer Mediennutzung zu unterstützen und gleichzeitig deren Wohlbefinden zu schützen. Schopper arbeitet aktuell an den Details der neuen Handynutzungsregeln, die mit einer breiten Akzeptanz in der Schulgemeinschaft einhergehen sollen.
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Vorfall | Gesundheitskrise |
Ort | Baden-Württemberg, Deutschland |
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