Thüringer Hochschulen setzen auf Gesundheit und Nachhaltigkeit!
Am Helmholtzring 19, 98693 Ilmenau, Deutschland - Thüringer Hochschulen profitieren von einem starken Netzwerk für Gesundheitsförderung, das seit 2017 unter dem Titel „Gesunde Hochschulen in Thüringen – Austauschforum ‚Von Hochschule für Hochschule’“ aktiv ist. Dieses Netzwerk umfasst nicht nur die Hochschulen selbst, sondern auch das Studierendenwerk Thüringen sowie Beauftragte für Gesundheitsförderung. Durch den konkurrenzfreien Austausch werden Mitglieder ermutigt, Best-Practice-Beispiele und innovative Ansätze zu teilen, um die Gesundheitsförderung im Hochschulbereich kontinuierlich zu verbessern. TU Ilmenau hebt hervor, dass regelmäßige Arbeitstreffen und thematische Arbeitsgruppen stattfinden, die sich mit wichtigen Gesundheitsthemen befassen.
Ein zentrales Element des Austauschforums ist die Unterarbeitsgruppe für gesunde Führung, die sich darauf konzentriert, hochschulübergreifenden Austausch und Vernetzung zu fördern. Diese Initiative hat das Ziel, Gesundheitsmultiplikatoren innerhalb der Hochschulen zu gewinnen. In den letzten Jahren wurden zudem wichtige Veranstaltungen wie die digitale „Mental Health Week“ rund um den Tag der seelischen Gesundheit organisiert. Die Jahrestagung des Netzwerks bietet den Mitgliedshochschulen nicht nur Vorteile, sondern thematisierte auch auf der 5. Fachtagung die enge Verbindung zwischen Gesundheit und Nachhaltigkeit.
Verknüpfung von Gesundheit und Nachhaltigkeit
Die Fachtagung stellte klar, dass Gesundheit und Nachhaltigkeit eng miteinander verwoben sind und sich gegenseitig beeinflussen. Hochschulen haben die Verantwortung, gesunde Lern- und Arbeitsumgebungen zu schaffen und dabei nachhaltige Lösungen zu fördern. Die Technische Universität Ilmenau hat Nachhaltigkeit fest in ihren strategischen Entwicklungszielen verankert, um einen Beitrag zu den 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen zu leisten. Prof. Müller von der TU Ilmenau betont die Notwendigkeit, das Thema Nachhaltigkeit im Bewusstsein aller Akteure zu verankern.
Ein Workshop zur persönlichen Weiterentwicklung während der Fachtagung befasste sich mit den Inner Development Goals (IDGs), die aus fünf Kategorien bestehen: Sein, Denken, Beziehung, Zusammenarbeit und Handeln. Diese Kategorien sollen nicht nur das individuelle Wachstum fördern, sondern auch die Implementierung von Gesundheitsprojekten unterstützen. Laut dem Austauschforum ist es entscheidend, alle Akteure, einschließlich Hochschulleitungen und Gesundheitsmanagement-Koordinator*innen, in die Diskussion einzubeziehen.
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Gesundheitsförderung
Im Kontext der Gesundheitsförderung an Hochschulen spielt das Präventionsgesetz eine wesentliche Rolle. Es trat im Juli 2015 in Kraft und verpflichtet Sozialversicherungsträger zur Unterstützung dieser Maßnahmen. Ein bundesweiter Arbeitskreis hat fünf Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes eine Bilanz gezogen und Handlungsempfehlungen formuliert, um die Gesundheitsförderung in Hochschulen zu stärken. Trotz dieser Vorgaben zeigt eine aktuelle Analyse, dass viele Maßnahmen nicht umgesetzt wurden, was unter anderem auf die fehlende Berücksichtigung der Lebensphase „Gesund in Ausbildung und Studium“ zurückzuführen ist. Hochschulen sind jedoch als wichtige Lebenswelt im Präventionsgesetz anerkannt, was höhere Investitionen in die Gesundheitsförderung bedeutet.
Kürzlich veröffentlichten Daten zeigen, dass es in Deutschland 424 Hochschulen mit fast 2,95 Millionen eingeschriebenen Studierenden gibt. Die 57 Studentenwerke sind entscheidend, wenn es um die Unterstützung von Studierenden mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen geht. Dennoch ist die COVID-19-Pandemie eine neue Herausforderung, die die Situation an Hochschulen in Bezug auf psychosoziale Unterstützung weiter verschärft hat. Die Artikel schließen mit der Feststellung, dass regionale Netzwerkgründungen erforderlich sind, um die Umsetzung des Präventionsgesetzes insgesamt zu fördern.
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Ort | Am Helmholtzring 19, 98693 Ilmenau, Deutschland |
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