Wildernde Hunde: Neue Drohungen für Wildtiere und Hundehalter in Mühldorf!

Lanzmühl, Deutschland - Im Landkreis Mühldorf hat ein Vorfall, der das Verhältnis zwischen Haushunden und Wildtieren belastet, erneut die Diskussion über Hundehaltung und deren Verantwortung entfacht. Ende März entdeckte Jagdpächter Hermann Bierwirth eine tragische Szene: Eine trächtige Rehgeiß war von wildernden Hunden gejagt und gerissen worden. Das Tier, das mit ungeborenen Kitzen schwanger war, lag etwa zwei Tage am Straßenrand, bevor es gefunden wurde. Diese grausame Tat kommt nicht von ungefähr, denn auch in Obertaufkirchen wurden Hunde beim Ritzen eines Rehs gesichtet, was die Aufmerksamkeit der Jäger weiter auf die Problematik lenkt. Laut Bierwirth sind Wildtiere durch Umweltfaktoren wie Verkehr, Landwirtschaft und insbesondere wildernde Hunde zunehmend bedroht.

Bierwirth und sein Kollege Georg Hans fordern ein größeres Verantwortungsbewusstsein von Hundehaltern. Sie machen deutlich, dass viele Wildtiere nach einem Angriff nicht gefunden werden, da sie sich in der Folge verletzte, scheu zurückziehen. Der Jäger berichtet von verschiedenen Bisswunden an der Rehgeiß, die auf wiederholte Angriffe hindeuten. Der Vorfall wirft zudem rechtliche Fragen auf, die von Experten behandelt werden.

Rechtliche Verantwortung der Hundehalter

Hundehalter sind gesetzlich verpflichtet, ihre Tiere an die Leine zu nehmen, insbesondere in Wildgebieten. Werden Wildtiere verletzt oder getötet, müssen die Halter für den entstandenen Schaden aufkommen. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Sascha Schnürer appelliert an die Hundehalter, den Lebensraum der Wildtiere zu respektieren und die Verantwortung ernst zu nehmen. Er schildert eindringliche Szenen, in denen Wildtiere lebend angefressen werden. Damit verbunden sind mögliche Bußgelder oder sogar Freiheitsstrafen bei Verstößen.

Zusätzlich gelten das Tierschutzgesetz und das Bundesjagdgesetz, die die Rechte und Pflichten von Hundehaltern regeln. Laut dem bayerischen Staatsministerium dürfen Haustiere wie Hunde nur unter besonderen Umständen gejagt werden, etwa wenn sie eine unmittelbare Gefahr darstellen. Für Verstöße können Geldstrafen und andere Konsequenzen drohen. Hundehalter sind auch verantwortlich für die Gesundheit und Sicherheit ihrer Tiere sowie deren Verhalten im öffentlichen Raum.

Sicherheit und Präventivmaßnahmen

Um zukünftige Konflikte zu vermeiden, ist es wichtig, dass Hundehalter sich über lokale Gesetze informieren und präventive Maßnahmen ergreifen. Dies umfasst beispielsweise die Kennzeichnung ihrer Hunde sowie das Training zur Gewöhnung an Leinenpflichten und Maulkorbpflicht nach den jeweiligen Landeshundegesetzen. Auch die Registrierung der Tiere wird rechtlich gefordert. Ein Beispiel für die Gefahren einer mangelhaften Regelung zeigt ein Fall, in dem ein entlaufener Hund von einem Jäger irrtümlich als Wildtier angesehen und erschossen wurde. Dies führte zu Strafen für den Jäger und einer Verwarnung für den Hundehalter, und schafft Raum für Diskussionen über notwendigere Richtlinien.

Der Vorfall in Mühldorf und die damit verbundenen rechtlichen Implikationen verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Verantwortung ernst zu nehmen. Hundehalter sollten sich bewusst sein, dass sie nicht nur für das Wohl ihrer Tiere verantwortlich sind, sondern auch für die Sicherheit der Wildtiere und der Umwelt.

Details
Vorfall Tötung
Ursache wildernde Hunde
Ort Lanzmühl, Deutschland
Quellen